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Der große Vinyl-Ratgeber:

Teil3: Schallplatten pflegen


Spendenaufruf:

Im Zeitraum von ca. 8 Monaten habe ich in vielen Stunden, diesen Ratgeber geschrieben. Viele Fotos und Grafiken habe ich selbst erstellt. Der Ratgeber ist weitegehend werbefrei (lediglich manchmal ein Produktfoto, um den Inhalt zu verdeutlichen). Der Ratgeber wird weiterhin von mir gepflegt und kostenlos zur Verfügung gestellt!  Ich würde ich mich sehr über Spende freuen: PayPal an info@good-vinyl.de.

In der aktuellen Version beinhaltet der Ratgeber 49 Themenbereiche mit ca. 200 Abbildungen!


Inhaltsverzeichnis

Thema dieses Ratgeberteils sind hilfreiche Informationen zur Pflege eines Schallplatten-Albums. Angefangen von der Handhabung, dann einiges zur Reinigung bis hin zur Vorstellung diverser Pflegeprodukte.



1. Einführung

Wie kann ich meine Schallplatten pflegen?

Welche Möglichkeiten gibt es?

Worauf sollte ich bei der Schallplatten-Pflege achten? 

 

Diese grundsätzlichen Fragen, die sich vielleicht ein junger Sammler stellen könnte, die möchte ich als Grundlage hernehmen und in diesem Kapitel alle wichtigen Themen der Schallplattenpflege aufgreifen. Da ich mich schon einige Jahre mit der Schallplattenpflege beschäftige, so habe ich im Laufe der Zeit viele Dinge ausprobiert und dabei einige Erfahrungen sammeln können. Dazu habe auch schon viele Artikel auf dieser Homepage veröffentlicht und werde mich hier auf die effektivsten Methoden und Mittel konzentrieren. 

 

Hauptsächlich werden Punkte zur sorgfältigen Handhabung, sowie der Reinigung von Platte und auch dem Cover, ebenso das Schützen von Platte und Cover, die sorgfältige Lagerung und einige Vorschläge zur Reparatur von Plattencover-Schäden. Auch ein paar Infos zu nützlichem Pflegezubehör kommen noch ergänzend zum Schluss hinzu.

 

Mein Tipp:

Auf meiner Homepage gibt es ein Pflegelexikon mit über 250 Begriffen zur Schallplattenpflege. Dort sind alle Begriffe, Methoden, Pflegeutensilien von "A" bis "Z" in alphabetischer Reihenfolge sortiert und an einer Stelle zusammengefasst:

  "Das große Pflegelexikon": klick HIER.

 

Mein Rat:

YouTube-Videos: In den letzten Jahren wurden etliche Videos zu Schallplattenreinigung usw. veröffentlicht. Viele sind wirklich gut und hilfreich, aber leider sind auch einige darunter, da muss man sich an den Kopf greifen, über so viel Naivität und Ahnungslosigkeit. 


2. Handhabung/Handling

Auf einer sehr alten bedruckten EMI-Innenhülle sind folgende Pflegehinweise aufgedruckt, die natürlich heute noch ihre Gültigkeit haben (ich habe den englischen Text ins Deutsche übersetzt).

 

Originaltext auf EMI-Innenhülle von 1977
Originaltext auf EMI-Innenhülle von 1977

"Care Of Your Record" - "Pflege der Schallplatte"

 

1. Diese Schallplatte sollte senkrecht abgestellt werden und vor Hitzequellen geschützt sein, wie z.B. Heizgeräte, direkte  Sonneneinstrahlung etc. 

2. Diese Schallplatte sollte mit großer Sorgfalt aus dieser Hülle entnommen werden. Damit die Abspielfläche nicht berührt wird, berühren Sie diese Schallplatte nur an den Kanten oder im Bereich des Labels. Ziehen Sie die Schallplatte nicht an den Außenkanten aus der Hülle, sonst könnten ggf. die Fingernägel die Abspielfläche beschädigen. 

 

3. Damit die Schallplatte sauber und unbeschadet bleibt, stecken Sie diese gleich nach den Abspielen zurück in die Schutzhülle. Zum effektiven Schutz gegen Staub, stecken Sie die offene Seite der Innenhülle in die Außenhülle. 

 

4. Falls notwendig, benutzen Sie einen geeigneten Plattenreiniger (Tuch, Bürste) gemäß der Bedienungsanleitung.

 

5. Denken Sie daran: Eine abgenutzte oder defekte Plattennadel kann zu irreparablen Schäden auf der Schallplatte führen.

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Weitere Infos 

- s. dz. meine Homepage-Seite "Handle With Care!":  klick HIER


3. Lagern & Sortieren

Foto: Pexels.com - cottonbro studio
Foto: Pexels.com - cottonbro studio

Wenn man als Anfänger mit dem Plattensammeln startet, dann ergibt sich relativ schnell die Frage "wo?" und "wie?" lagere ich meine Schallplatten. Wird die Sammlung dann mit der Zeit größer, dann wird man sich zudem mit der Frage beschäftigen

"Wie sortiere ich meine Schallplatten-Alben?" 

 

A) Lagerung

Schallplatten lagert man am besten senkrecht (hochkant), dicht nebeneinander. Schräges lagern sollte man vermeiden, um die Gefahr einer Verformung der Schallplatte zu vermeiden. Das kann nämlich bei langer Lagerung, in Verbindung mit größeren Temperaturschwankungen, durchaus passieren. Die Schallplatte wird ggf. wellig oder bekommt möglicherweise einen Höhenschlag.  

 

Generell sollte Schallplatten trocken und am besten bei normaler Raumtemperatur gelagert werden. Kältere Temperaturen vertragen Vinylschallplatten besser als sehr hohe Temperaturen (Temperaturen oberhalb von 40℃ sollte man eh vermeiden, ab 50℃ wird es dann kritisch!). Eine geringe Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls empfehlenswert, um etwaige Schimmelbildung zu vermeiden. Kellerräume oder Dachböden sind meist für die Lagerung von Schallplatten eher ungeeignet.  

 

Fast alle Sammler benutzen offene Regale in diversen Größen. Es gibt einige Hersteller, die speziell für die Schallplatten Regale anbieten in unterschiedlichsten Varianten. Es ist kein Geheimnis, dass der große schwedische Möbelhersteller geeignete, preiswerte Regale anbietet (Stichwort: KALLAX). Auf meiner Homepage-Seite "Sammler-Zubehör" findet Ihr ein paar Regal-Beispiele verschiedener Anbieter (klick HIER) und eine Auflistung von Herstellern (klick HIER). Manche handwerklich begabte Sammler bauen sich sogar ihre eigenen Regale.  

 

Boxen, Kisten oder Schuber, egal ob aus Holz oder Kunststoff, gehen natürlich auch, haben aber den Nachteil, dass man sie möglicherweise nicht stapeln kann.   

 

Mein Tipp:

Bei sehr großen Sammlungen (z.B. 2000 Alben und mehr), da sollte man auch die Statik des Lagerorts beachten, denn durch hohe Stückzahlen erreicht man schnell mehrere hundert Kilogramm. 

 

Mein Rat: 

Bei offener Lagerung sollte man beachten, dass kein direktes Sonnenlicht auf die Schallplatten scheint, denn erstens, wie oben erwähnt, wg. der erhöhten Temperatur und zweitens gibt es noch ein Langzeit-Problem mit Tageslicht/Sonnenlicht: der UV-Anteil wird die Cover vergilben bzw. die Aufdrucke verblassen lassen. Langfristig wird die Rückseite der Cover durch die UV-Lichtanteile angegriffen. Daher ist die optimalste Lagerung, die Lagerung in dunkler Umgebung. Wer es 100%ig sicher machen möchte, demjenigen empfehle ich beispielsweise das Lagern in einem verschließbaren Schrank oder ganz praktisch wären entsprechend große, ausziehbare Schubladen! 

 

B) Sortierung

Foto: musikundmoebelbau.de
Foto: musikundmoebelbau.de

"Wie mache ich es am besten? "

Yep, bei näherer Betrachtung stellt man ganz schnell fest, dass es mehrere Möglichkeiten der Sortierung gibt. Beispielsweise wäre in alphabetischer Reihenfolge denkbar:

eine Sortierung nach Künstler/Bands,

nach Genre,

nach Labels,

nach Erscheinungsdatum,

nach Ländern,

nach Kaufhistorie ...

Oder man denkt sich ein eigenes, individuelles Sortierungsschema aus, irgendwie nach den eigenen Vorstellungen und Vorlieben. 

 

Mein Rat: 

Ab einer gewissen Größe sollte man über eine elektronische Erfassung seiner Sammlung nachdenken, denn das ermöglicht gleichzeitig verschiedene (virtuelle) Möglichkeiten der Sortierung (s. dz. den Ratgeberteil 1, dort das Kapitel 19 "Eine Sammlung verwalten"; klick Hier).

 

Weiterführende Informationen:

www.good-vinyl.de/pflege/verwalten-und-lagern/

 


4. Schutz

Typische Fragen:

1. Wodurch entstehen eigentlich Kratzspuren und Schlieren auf der Platte?

2.Wie vermeidet man Kratzer auf der Schallplatte? 

3.Wie kann ich die Schallplatte und das Cover schützen?

4. Woher kommen die Kreise auf dem Cover? 

 

Hier die Antworten:

zur Frage 1:  Kratzspuren und Schlieren (Hairlines) auf der Platte

Leider ist die Schallplattenoberfläche sehr empfindlich. Oft sieht man bei gebrauchten Schallplatten feine Schlieren und Kratzspuren, die sogenannten "Hairlines". Wenn es ganz schlimm kommt, dann sind sogar tiefe Kratzer vorhanden, die dann mit einem lauten, wiederkehrenden Knacken deutlich hörbar sind.  

 

Der Hauptursache für solche Spuren sind Schmutzpartikel und ggf. ein relativ rauer Umgang mit der Schallplatte.  

Schmutzpartikel auf der Schallplatte und in der Innenhülle und dazu ggf. noch eine starke elektrostatische Aufladung (die verursacht, dass die Innenhülle förmlich auf der Schallplatte "klebt") das führt unweigerlich zu Gebrauchsspuren auf der Schallplatte.  

 

zur Frage 2: Kratzer vermeiden

Kratzer vermeidet man, in dem man die Schallplatte sauber hält, damit nichts auf der Oberfläche reiben kann. Im Abschnitt 5 "Reinigung" (s.u.) erkläre ich, wie man Kratzspuren und Schlieren vermeiden kann, denn dort beantworte ich u.a. die Frage "Warum sollte eine Schallplatte gereinigt werden?": klick HIER

 

zur Frage 3:  Schallplatte und Cover schützen

Das einfachste Art um die Schallplatte und das Cover zu schützen, ist der sorgsame Umgang (s.o. Abschnitt 2 "Handhabung/Handling" (klick HIER). Daneben gibt es aber auch Pflegeprodukte, die vorzeitige Gebrauchsspuren vermeiden können - es sind"Schutzhüllen". Die gängigen Typen, die derzeit am Markt verfügbar sind, werden in diesem Ratgeberteil  vorgestellt (s. dz. das nächstes Kapitel).

 

zur Frage 4: Kreisrunder Abrieb (Ringwear) auf dem Cover

Die sogenannte Ringwear, das sind die Kreise bzw. ein kreisrunder Abrieb auf den Coverflächen, die man manchmal bei gebrauchten Covern sieht und das sind nichts anderes als Scheuerstellen!

 

Die Ursache:

Diese Scheuerstellen sind deshalb kreisförmig, weil sie eigentlich von der Schallplatte verursacht werden. Wie kommt das? 

Nun, der äußerste Schallplattenrand, noch vor der Einlaufrille, hat eine Verdickung. Dieser wulstige Ring sorgt eigentlich dafür, dass die Schallplatte formstabil bleibt und sorgt aber auch dafür, dass die Abtastnadel beim Aufsetzen in die Einlaufrille gleitet. 

Wird nun das Cover stark zusammengepresst und geschüttelt, z.B. bei einem Transport von einem dicht gepackten  Schallplattenbündel in Kisten, dann drückt der Wulst der Schallplatte von innen konvex auf das Cover. Genau an diesem Wulst scheuert das Cover am stärksten und es bildet sich mit der Zeit eine kreisrunde Scheuerspur, die im Fachjargon "Ringwear" heisst. 

 

Mein Rat: 

Um Ringwear, aber auch generell um Gebrauchsspuren am Cover zu vermeiden, empfehle ich Coverschutzhüllen zu verwenden. Ebenso bieten zusätzlich gefütterte Innenhüllen auch einen gewissen Schutz, indem sie die Platte etwas polstern.

 

Schutzhüllen

Für diejenigen, die ihre Vinyl-Alben schützen (schonen) möchten, denjenigen kann ich drei Produkte empfehlen, die ich auch alle selbst im Einsatz habe. Das sind die  Schutzhüllen für das Cover, ebenso zum Schutz der Schallplatte gibt es die gefütterten Innenhüllen oder Alternative gibt es noch die sehr dünnen Japanhüllen (Einzelbeschreibungen dazu s.u.).   

 

Die hier gezeigten Hüllen schützen vor Schmutzpartikeln und reduzieren die Bildung von Gebrauchsspuren in Form von Abrieb, Schlieren (Hairlines) und Kratzer. Diese Hüllen gibt es in HiFi-Läden, Plattengeschäften und natürlich in diversen Portalen im Internet.

Foto: mari-medienversand
Foto: mari-medienversand

A) Coverschutzhüllen (Außenhüllen)
Zu Schutzhüllen, da gibt es eigentlich nur zwei Meinungen bei den Plattensammlern: "Ja, die finde ich super!" und "So ein Quatsch, dass brauche ich nicht!"  

Ob, oder ob nicht, das entscheidet ja jeder für sich selbst und das ist auch gut so!

 

Die Coverschutzhüllen schützen das Cover vor Abrieb (Scheuerstellen, Ringwear) und verhindern, bis zu einem gewissen Grad, auch Beschädigungen der Cover-Kanten und Cover-Ecken. Ebenso schützt eine Coverschutzhülle das Album ggf. vor Schimmel und Stockflecken, falls der Lagerort eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit haben sollte.

 

Die Zubehörindustrie bietet unterschiedliche Hüllen aus weichem Kunststoff (PE/PVC/CCP-Folie; klick HIER), die sich vor allem durch die Materialdicke (150 bis 10 µm) und durch die Färbung (milchig trüb bis glasklar (high clear)) unterscheiden. Es gibt auch sehr dünne Hüllen, die sich mit einer Lasche (Verschlusskappe) verschließen lassen (Fachbegriff "Blake Sleeve"). Diese werden gerne von Verkäufern genutzt, die gebrauchte Platten verkaufen. Mehr Informationen zur Coverschutzhüllen, gibt es auf meiner Homepage HIER und/oder HIER). 

 

Mein Rat: 

Ich bin ich der Meinung, dass Schutzhüllen durchaus Sinn machen und zwar aus drei Gründen:

1. Meine Regale sind beispielsweise aus Platzgründen relativ vollgestopft und da muss ich schon mal kräftig ziehen, um das Cover herauszuziehen. Ohne Schutzhülle hätte ich sicherlich über kurz oder lang Gebrauchsspuren in Form von Schlieren und Abrieb auf den Flächen und Kanten. 

2. Ein gepflegtes Cover mit sehr wenig Gebrauchsspuren, weil durch eine Schutzhülle verhindert, lässt sich viel besser verkaufen, als ein Album, das deutliche Gebrauchsspuren aufweist.  

3. Ab und zu (eher selten) bin ich mit meinen Verkaufsplatten auf Plattenbörsen. Zum einem werden die Platten beim Transport durchgeschüttelt und zum anderen werden die Cover in den Verkaufskisten unzählige Male durchgeblättert. Die Schutzhüllen schützen hier wunderbar die Cover vor unnötigen Verschleiß.  

 

Mein Tipp:

Vor einem Kauf unbedingt einen Preisvergleich machen, denn die Preise von Schutzhüllen variieren deutlich.

Zudem empfehle ich darauf zu achten, dass fast jeder Händler gestaffelte Preise (Mengenrabatte) anbietet, so nach dem Motto. "Umso mehr Du kaufst, umso mehr sparst Du!".

 

B) Innenhüllen (Innentaschen)

Die primäre Aufgabe der Innenhülle ist, die empfindliche Schallplattenoberfläche von der meist sehr rauen Innenseite des Covers zu schützen. Dies ist sehr wichtig beim Einstecken und herausziehen der Platte in und aus dem Cover. Ohne die Innenhülle, dann hätte man sehr schnell auf der Oberfläche Schlieren und Hairlines (feinste Oberflächenkratzer) und wenn dann auch noch ein fester Schmutzpartikel (Körnchen) im Cover ist, dann ist ein Kratzer eigentlich unvermeidlich. Des Weiteren schützt eine gut gefütterte Innenhülle die Schallplatte bei einem Transport.

 

Heutzutage sind Innenhüllen mit einer Innentasche aus extrem feiner PE-Folie oder sehr dünner Reispapierfolie gefüttert. Es gibt aber Innenhüllen, die haben kein Innenfutter, aber wenn sie gut gemacht sind, dann haben sie zumindest ein glatte Innenbeschichtung. Allerdings, bei manchen Neupressungen (egal ob Neuerscheinung oder Reissue), da wurden billige Innenhüllen benutzt, die innen sogar etwas rau sind - eigentlich ein NoGo! 

 

Mein Rat:

Wenn Ihr eure Schallplatten schützen wollt, dann tauscht bitte alle alten Innenhüllen aus, wenn diese nicht gefüttert sind und verwendet neue, gefütterte Innenhüllen! Ein Austausch ist auch dann empfehlenswert, wenn man ältere, gebrauchte Schallplatten kauft, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit sind alte Innenhüllen innen auch verschmutzt und sind oftmals auch muffig.   

 

Aber Achtung: wenn es sich um eine bedruckte Innenhülle handelt, dann solltet Ihr diese aufbewahren, denn bedruckte Innenhüllen sind Bestandteil eines Albums. Fehlt eine bedruckte Innenhülle, dann bedeutet das automatisch einen Wertverlust! 

 

Im Zubehörhandel gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die Innenhüllen in unterschiedlicher Qualität anbieten. Es gibt auch extra dicke Innenhüllen (diese verwende ich gerne bei sehr teuren Schallplatten) und besonders aufwendige (teure) Innenhüllen, die   

 

Mein Tipp:

- mein Blog "7 Praxis-Tipps zur Innenhülle": klick HIER

- mehr Infos zur Innenhülle: klick HIER und/oder HIER.

Japanhüllen in verschiedenen Größen
Japanhüllen in verschiedenen Größen

Japanhüllen  

Die Japanhülle schützt die Schallplatte im Cover und beim Einstecken und Rausziehen und verhindert Schlieren, Hairlines und Kratzer. 

Japanhüllen sind extrem dünn, sind an einer Seite komplett abgerundet und lassen sich daher sehr leicht in eine Innenhülle stecken. 

  • Möchte man weiterhin eine Innenhülle ohne Innentasche verwenden, dann bietet sich, zum zusätzlichen Schutz der Schallplatte, die Japanhülle an.  

  • Hat man Alben, bei denen kartonartige Innenhüllen verwendet wurden, das findet man jetzt häufig bei Neuerscheinungen mit dicken OIS (bedruckte Innenhülle), dann bitte mal die Innenseite kontrollieren. Ist die Innenseite rau, dann schlage ich vor, die Schallplatte zusätzlich mit einer Japanhülle zu schützen.  

Es gibt mehrere Anbieter, die solche Hüllen in ihrem Sortiment haben. Wie auf dem Foto zu sehen, gibt es für die gängigen Schallplattenformate 12", 10", und 7" die passenden Japanhüllen.

 

Mein Rat:

Ich rate davon ab eine normale Innenhülle durch einen Japanhülle zu ersetzen. Dafür sind sie einfach zu dünn. Stattdessen rate ich eine gefütterte Innenhülle zu verwenden.  


5. Reinigung

"Warum verschmutzen Schallplatten und wie kann ich die Schallplatte reinigen?"

"Warum sollte eine Schallplatte gereinigt werden?"

"Was ist besser?: die Platte trocken oder besser nass reinigen?" 

"Lohnt sich eine Plattenwaschmaschine?" 

"Wie kann ich ein Cover reinigen?"

"Wie werde ich den muffigen Geruch am schnellsten los?"  

 

Die Antworten auf diese Fragen und dazu noch einige Tipps, gibt es hier in diesem Abschnitt! Im Wesentlichen gebe ich einen kurzen Überblick über die die gängigen Reinigungsmethoden und die dazu notwendigen Pflegemittel (Tools). Für weitere Details verweise ich in dem Text auf meine entsprechende Homepage-Seiten. Dort habe ich schon sehr viele Information über die Reinigung und Pflege von Schallplatten und Cover zusammengestellt.    

 

Hinweis:

Folgende Info vorab: auf meiner Homepage gibt es ein Pflegelexikon. Dort sind alphabetisch nahezu alle bekannten Begriffe, Methoden, Tools und auch diverse Pflegeprodukte zur Schallplatten- und der Cover-Pflege beschrieben: klick HIER.

 

Warum sollte eine Schallplatte gereinigt werden?"

Antwort: Das Reinigen einer Schallplatte hat vier Gründe, die man kennen sollte:

  1. Der erste Grund: hat die Schallplatte beim Abspielen viele Störgeräusche (es knistert und rauscht --> Lagerfeuereffekt), so ist es ratsam, die Schallplatte gründlich zu reinigen.
  2. Der zweite Grund ist der sichtbare Schmutz auf der Plattenoberfläche und der verschmutzt die Abtastnadel. Hat eine Schallplatte vielen Schmutzpartikel auf der Oberfläche, dann kann man davon ausgehen, dass auch die Rille verschmutzt ist.
  3. Der dritte Grund ist die elektrostatische Aufladung der Platte, die man am besten durch einen Nassreinigung beseitigen kann (mehr dazu weiter unten).      
  4. Der vierte Grund ist das Verhindern von Schlieren und Kratzer! Sollten sich viele Schmutzpartikel auf der Oberfläche befinden und sind (im ungünstigen Fall) sogar harte Partikel darunter, so können auf der Plattenoberfläche Schlieren und Kratzspuren entstehen. Das ist so, als wenn man mit feinem Schmirgelpapier über die Oberfläche reibt. Im aller schlimmsten Fall ("worst case") können harte Partikel (harte Körner, z.B. Sandkörner) sogar tiefe Kratzer verursachen. Diese Schäden entstehen dann, wenn eine verschmutze Platte in die Hülle geschoben wird, oder umgekehrt, wenn die Platte aus der Innenhülle herausgezogen wird oder eine stark verschmutze Platte bei einem Transport geschüttelt wird.
    Praxisbeispiel: manchmal finde ich auf Flohmärkten Schallplatten, die ohne Innenhülle im Cover stecken. In fast allen Fällen sind diese Schallplatten mit Kratzspuren und tiefen Kratzern übersäht, denn sie sind verdreckt und das reibt wie schabt extrem auf der Oberfläche.
Foto: Fotocommunity
Foto: Fotocommunity

Verschmutzung (die Ursache)
Hauptsächlich zwei Dinge verursachen, dass eine Schallplatte verschmutzen kann. Das ist zum einem die mikrofeine Rillenstruktur und die elektrostatische Aufladung des Vinyls. Diese beiden Dinge begünstigen die Verschmutzung einer Schallplatte, primär durch den Hausstaub und feinste Schmutzpartikel aus der Luft und Umgebung (z.B. auf dem Plattenspieler oder in der Innenhülle).

 

Die Schallplatte hat eine extrem feine Rillenstruktur (Fachausdruck: Mikrorille). Rein optisch sieht es so aus, als seien das viele einzelne Rillen, aber tatsächlich ist es nur eine Rille pro Seite, die bei der Herstellung spiralförmig in die Vinylscheibe eingepresst wurde.   

 

Vinyl ist ein Kunststoff (Polyvinylchlorid, schwarzes Plastik) der leider die Eigenschaft hat, begünstigt durch die beiden großen Oberflächen, bei Berührung und Reibung mit anderen Materialen, sich sehr stark elektrostatische Aufladung aufzuladen. 

 

Durch diese Kombination (Mikrorille und Vinyl) passiert dann folgendes: die elektrostatische Aufladung des Vinyls wirkt wie ein Magnet auf die feinen Staubpartikel und diese winzigen Partikel haften dann auf der Oberfläche und setzen sich auch in die Rille. Hinzu kommt dann auch noch der Umstand, dass helle Partikel deutlich auf der schwarzen Oberfläche zu sehen sind. Generell ist festzuhalten, Schmutzpartikel verursachen Störgeräusche und haben einen negativen Einfluss auf den Klang. 

 

Wird eine verschmutzte Schallplatte abgespielt, dann bleiben nach und nach immer mehr Schmutzpartikel an der Abtastnadel hängen und es bildet sich ein Schmutzpolster, um die Nadel herum. Dieser Klumpen wird mit der Zeit so groß, dass die umwickelte Nadel die Rille nicht mehr richtig abtasten kann und dass wird dann hörbar. Der Klang wird nach und nach immer dumpfer!   

 

Mein Tipp:     

Ein weiterer negativer Effekt ist, dass die Schmutzpartikel auch in die Innenhülle gelangen und beim Einstecken und Rausziehen der Schallplatte können dann Schlieren entstehen. Insbesondere dann, wenn die Schallplatte stark elektrostatisch aufgeladen ist. Hört man beim Rausziehen oder Einstecken ein feines Zischen oder Zirpen, dann sollte man die Schallplatte und auch die Innenhülle reinigen.  

Reinigung von Vinyl-Schallplatten

Mein Rat

Grundsätzlich sollte man jeden Neuzugang, egal ob Neuware (!) oder gebraucht eingekauft, zuerst gründlich reinigen. 

Ist die Platte gut gereinigt, dann klingt sie besser und sollte sich wieder etwas Staub an der Oberfläche ansammeln, dann kann man diesen leicht entfernen.

 

In der nachfolgenden Grafik, die ich speziell für diesen Ratgeber entworfen habe, zeige ich, in Abhängigkeit der Verschmutzung der Schallplatte, welche Reinigungsmethode und "Tools" zur Reinigung geeignet sind. In den Spalten der Tabelle werden stichpunktartig die Reinigungsmethoden (trocken, nass, manuell, maschinell) und die Pflegeprodukte aufgelistet, die im Zubehörhandel angeboten werden. Die einzelnen Pflegemittel/Tools werden weiter unten im Abschnitt "Pflegeprodukte" vorgestellt.   

In der obigen Tabelle werden die Methoden "Trockenreinigung", "Manuelle Nassreinigung" und "Maschinelle Reinigung" erwähnt. Nun, was ist darunter zu verstehen und was sind die Vor- und die Nachteile? 

 

Mein Tipp:

Wer sich intensiv mit der Schallplattenreinigung beschäftigen möchte, demjenigen empfehle ich mein

"A-B-C der Schallplattenreinigung" (klick HIER) zu lesen und mein YouTube-Video zur Plattenreinigung anzuschauen (klick HIER).

 

Die Trockenreinigung:   

Will man lediglich den Oberflächenstaub entfernen, dann sind folgende Produkte zu empfehlen: die Antistatik-Bürste, Plattenbürste (Ziegenharr oder mit Nylonborsten), ein Samtpad, Kombibürsten (Kohlefaser und Samt-Kombination), ein Mikrofasertuch (Staubtuch, Poliertuch), ein Kosmetik-Pinsel (DIY), ein Fusselroller (DIY) oder ein Plattensaugern. 

 

Vorteile:

Die Staubpartikel werden schnell und einfach entfernt. Die Platte muss nicht getrocknet werden.

 

Nachteile: 

Bei dieser Reinigungsmethode werden leider nur wenig Partikel aus der Rille entfernt. Möglich ist sogar das Gegenteil, dass oberflächliche Partikel sogar in die Rille gedrückt werden. Ebenso von Nachteil ist die elektrostatische Aufladung der Schallplatte, insbesondere bei der Verwendung von Tüchern. Bei der Gesamtbetrachtung dieser Reinigungsmethode, d.h. Sauberkeit von Oberfläche und Rille, so ist diese Methode nur zur schnellen Entfernung von Oberflächenstab zu empfehlen. Der Schmutz in der Rille bleibt weiterhin erhalten. 

 

Mein Tipp:

Nachdem der Staub entfernt wurde, hat sich, bei den meisten der o.g. Produkte, die Schallplatte mehr oder weniger stark elektrostatisch aufgeladen. Daher empfehle ich mit Hilfe einer Antistatik-Pistole die Schallplatte zu "neutralisieren, d.h. elektrostatisch zu entladen. 

Ferner sollte man beim Einsatz von Bürsten, die Reinigung nicht auf dem Plattenteller machen, denn die Borsten nehmen nur wenig Partikel auf, sondern man bürstet (kehrt) die Schmutzpartikel auf den Plattenspieler. 

 

Die manuelle Nassreinigung

Hier wird eine Reinigungsflüssigkeit mit einem Sprayer auf der Platte verteilt.
Hier wird eine Reinigungsflüssigkeit mit einem Sprayer auf der Platte verteilt.

Die Nassreinigung einer Schallplatte ist manuell möglich - ich komme gleich darauf zurück - die zweite Variante ist die Nassreinigung mit einer Plattenwaschmaschine. Egal um welchen Maschinentyp es sich handelt, die Reinigung mit einer Plattenwaschmaschine erfolgt grundsätzlich immer mit einer Flüssigkeit.  

 

Bei der manuellen Nassreinigung wird zuerst eine Reinigungsflüssigkeit auf der Plattenoberfläche verteilt und nach eine kurzen Einwirkzeit wird die Rille mit einer Bürste oder Samtpad bearbeitet und danach wird Flüssigkeit mit einem Tuch oder Sauger entfernt. Die Schallplatte lässt man danach noch eine Zeit an der Luft trocknen, damit die Restfeucht verdunsten kann.   

 

Mein Tipp: 

Das Label sollte keine Flüssigkeit abbekommen, denn es können "Wasserränder" zurückbleiben oder der Aufdruck wird angegriffen. Daher schütze ich meine Plattenlabel immer mit einer Plastikscheibe (s. rechtes Foto). 

 

Vorteile:

Im Gegensatz zur Trockenreinigung wird bei der Nassreinigung die Oberfläche und, bis zu einem gewissen Grad, auch der Innenbereich der Rille gereinigt. Ein weiterer großer Vorteil der Nassreinigung ist der Abbau der elektrostatischen Ladung.

Nachteile: 

Die Nassreinigung ist etwas aufwendiger und die Platte sollte vor dem Gebrauch trocken sein.  

 

Mein Rat:

Die Reinigung mit einer Flüssigkeit oder Spray ist der o.g. Trockenreinigung vorzuziehen. Das Reinigungsergebnis ist auf jeden Fall besser als bei der trockenen Reinigung und die Schallplatte zieht nicht so schnell wieder neue Staubpartikel an.  

Zur Nassreinigung habe ich ein eigenes Video auf YouTube zur Verfügung gestellt: klick HIER.

   

Die maschinelle Nassreinigung

Plattenwaschmaschine von Draabe, Pro-Ject, Degritter, Gläss Audiodesk
Plattenwaschmaschine von Draabe, Pro-Ject, Degritter, Gläss Audiodesk

Da habe ich eine gute, aber auch eine schlechte Nachricht!

Zuerst die gute Nachricht: das beste Reinigungsergebnis erzielt man mit einer Plattenwaschmaschine! Das liegt an der aufwendigen Reinigungstechnik mit dem Einsatz von viel Flüssigkeit.

 

Und hier die schlechte Nachricht:

Leider sind die meisten Modelle, insbesondere die sehr guten Maschinen, recht teuer, denn solche Maschinen werden in relativ kleinen Serien, größtenteils komplett manuell gefertigt. 

 

Es gibt vier Geräteklassen: die Kurbel-Wannen-Maschinen (Einsteigerklasse), die halbautomatischen Maschinen mit Drehteller und Absaugung (das ist das Gros der Modelle), dann die Gruppe der Ultraschallreiniger und zu guter Letzt, die Fadensauger (es gibt nur noch zwei Hersteller weltweit). 

 

Mein Tipp:

Auf meiner Homepage, unter der Rubrik "Schallplatten reinigen", habe ich beispielhaft einige typische Vertreter von Plattenwaschmaschinen zusammengestellt; mechanische Geräte: klick HIER und auch diverse ultraschallbasierende Geräte: klick HIER.

 

Vorteile:

Mit einer Plattenwaschmaschine, erzielt man das beste Reinigungsergebnis, weil die Kombination von Flüssigkeit und Bürste oder Ultraschall, die Rillen sehr sauber werden; z.B. das Absaugen der verschmutzten Flüssigkeit sorgt für eine saubere und gleichzeitig trockene Schallplatte. Bei Ultraschall wird die komplette Rille bis zum Rillengrund (das sind nur wenige µm) gereinigt. Zudem wird durch die Flüssigkeit, die elektrostatische Aufladung komplett beseitigt.

 

Nachteile: 

Ja, leider ist es so: man muss schon ordentliche Geld hinblättern, für eine gute Plattenwaschmaschine. Zudem braucht man Platz, ein Reinigungsvorgang braucht etwas Zeit und die Geräte müssen gewartet werden (Austausch der verschmutzen Flüssigkeit und die Reinigung oder der Austausch der Filter). 

 

Mein Tipp

Gute Einsteigergeräte gibt es bereits deutlich unter 1000€. Wem das immer noch zu viel ist, der sollte sich zumindest ein Kurbelwannen-Gerät (z.B. KNOSTI Disco-Antistat oder eine SPINCLEAN) zulegen. Im oberen Preissegment gibt mehrere sehr gute Geräte "Made In Germany".

 

Last but not least --> ein Zahnstocher kann helfen!

Sollte trotz aller Reinigungsbemühungen immer noch ein vereinzeltes Knacksen zu hören sein, dann noch dieser Tipp:

Mit einem Zahnstocher kann ein verklemmter oder klebender Partikel in der Rille festsitzen. Dann empfehle ich mal mit einer guten Lupe, die besagte Stelle zu inspizieren. Sollte da tatsächlich ein Partikel sein, dann einfach einen  Zahnstocher aus Holz hernehmen und dann vorsichtig entlang der Rille diesen Partikel lösen. 

 

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Weitere Quellen:

- meine Homepage-Seiten "Schallplatten reinigen": klick HIER

- mein YouTube-Video zur manuellen Schallplattenreinigung: klick HIER

- mein Pflegelexikon "Das große A-B-C der Schallplattenpflege": klick HIER 

Reinigung des Plattencover (Waschen, Föhnen, Legen)

Methoden und Utensilien zur Cover-Reinigung
Methoden und Utensilien zur Cover-Reinigung

Zu den hier folgenden Kurzbeschreibungen gibt es einen ausführlichen Blog von mir mit dem Titel "Cover reinigen - aber wie?" , klick HIER

  • Waschen:
    a) ein bisschen Geschirrspüler auf ein leicht feuchtes Tuch verteilen und damit die Plattenhülle abreiben. Ggf. mit einem trockenen, weichen Tuch nachreiben und dann an der Luft nachtrocknen lassen.
    b) gleiche Prozedur wie oben, aber Mizellenwasser verwenden
  • Radieren:
    Ringwear oder festsitzende Schmutzpartikel ggf. mit einem Weichen Radiergummi oder einem Radierschwamm bearbeiten. 
  • Geruchsbeseitigung:
  • Entweder an frischer Luft durchlüften oder in Tüte mit Katzenstreu (Dauer 1-2 Tage). Wesentlich schneller geht's es mit einem Ozongenerator; mehr dazu klick HIER
  •  Flecken & Aufkleber:
    Fettige Flecken und Aufkleber können mit Reinigungsbenzin entfernt werden. Ggf. auch spezielle Etikettenentferner benutzen. Falls der Aufkleber beim Entfernen die Coveroberfläche beschädigt, dann lieber drauf lassen!
    Warnhinweis: keine Lösungsmittel verwenden, wie z.B. Pinselreiniger oder Nitroverdünnung. Die zersetzen sofort den Druck!
  • Beschriftungen:
    Mit Reinigungsbenzin und/oder Haarspray können Beschriftungen mit Kugelschreiber oder Filzstift entfernt werden
    (klappt aber nicht immer); mehr Details gibt es in meinem Blog "Kugelschreiber-Beschriftungen entfernen": klick HIER.
  • Schimmel und Stockflecken:
    Mit leicht angefeuchteten Tuch vorsichtig abreiben. Starker Schimmel kann aber auch den Karton angegriffen haben.
    Dann ist leider nichts mehr zu machen.
  • Wasserränder:
    Wasserränder und Wasserflecken lassen sich leider nicht entfernen, da der Aufdruck aufgelöst wurde und auch die Kartonstruktur hat sich u.U. verändert. Dann ist auch hier leider nichts mehr zu retten. 
  • Wachsflecken:
    Wachsflecken können mit Hitze und einem saugfähigen Papier entfernt werden, z.B. mit Löschpapier und einem Bügeleisen o. Küchenroll und Haarfön. Es gibt auch einige Lösungsmittel für Wachs (Reinigungsbenzin, Balsam-Terpentin, Toluol); mehr dazu klick HIER.

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 Weitere Quellen:

- mein Blog "Cover reinigen - aber wie?" : klick HIER

meine Homepage-Seiten mit Pflege und Reparaturanleitungen: klick HIER

- A-B-C der Schallplattenreinigung: klick HIER

- mein Pflegelexikon klick HIER

- YouTube-Kanal "Plattenstories": www.youtube.com/@plattenstories


6. Reparaturen (Restaurieren)

Das Thema "Reparaturen/Restauration" muss man zwischen Schallplatte und Cover unterscheiden. Bei einer Schallplatte gibt es eigentlich fast keine Möglichkeit, irgendwelche Schäden zu reparieren. Hingegen beim Cover gibt es durchaus einige Möglichkeiten Defekte zu reparieren oder kleinere Mängel mit etwas Geschick zu kaschieren. 

 

Reparaturmöglichkeiten an der Schallplatte

Eine zerbrochene Schallplatte lässt sich leider nicht reparieren!
Eine zerbrochene Schallplatte lässt sich leider nicht reparieren!

Beschädigungen an der Rille sind normalerweise irreparabel. Es gibt zwar Spezialisten, die so etwas können, aber da muss man abwägen, ob sich eine Reparatur lohnt, denn der Reparaturaufwand ist hoch. So etwas lohnt sich nur bei absoluten Raritäten und es können auch nur partielle Rillenschäden repariert werden. Falls Ihr solch einen Fall habt (z.B. der Tonabnehmer bleibt an einer Stelle hängen), dann könnt Ihr Euch gerne an mich wenden, denn ich kann ggf. einen Kontakt zu einem Rillen-Spezialisten herstellen. Das Ganze wird aber nicht billig und es werden danach höchstwahrscheinlich dumpfe Nebengeräusche, an der Reparaturstelle, weiterhin hörbar sein.

 

Ist eine Schallplatte zerbrochen oder hat einen Riss, dann ist das ein Totalschaden! 

 

Knistert und rauscht eine Schallplatte trotz mehrfacher Reinigung, dann liegt das mit größter Wahrscheinlichkeit an einer defekten Rille. So etwas kann ebenfalls nicht repariert werden.

 

 

Hat man eine Schallplatte mit Mängeln am Label (z.B. Beschriftungen, Abrisse, Wasserflecken, Aufkleber usw.), da gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich das Label zu entfernen oder besser gleich durch eine Reproduktion zu ersetzen. Meine Erfahrung ist, dass Reparaturversuche nichts bringen werden, denn danach ist der Mangel vermutlich noch schlimmer., als er eh schon war. Also ich empfehle den Mangel Sache so lassen wie sie ist, oder wie bereits erwähnt, man könnte eine Labelkopie anfertigen und das defekte Label damit ersetzen. 

 

Reparaturen am Cover

Mit etwa Geschick und Geduld können einige Schäden, Mängel oder Gebrauchsspuren, bis zu einem gewissen Grad, durchaus

entfernt werden. Es gibt Mängel, da sind Reparaturen durchaus möglich, aber wiederum kann leider nicht alles gefixt werden. Hier einige Beispiele aus meiner Praxis: 

 

a) Offene Nähte mit einem Alleskleber, Papierkleber oder
    Doppelklebeband ausbessern. Dazu gibt es einen ausführlichen
     Blog von mir: "Offene Nähte kleben": klick HIER

b) Laminatschäden, Blasen mit Klarteilkleber verkleben

c) Defekte Stellen am Cover ausbessern.
    Defekte am Druck können mit Filzstiften oder Buntstiften
    retuschiert werden. Mehr Details dazu auf meinen Blog "Ecken
    und Kanten retuschieren
": klick HIER

d) Defekte am Einschub; mehr dazu gibt es auf meinem Blog
                                                                                                                "Einschub - aus alt wird neu!": klick HIER     

e) Defekte Stellen/Abrisse kann man mit Hilfe einer Fotoreproduktion ausbessern;

     mehr Details dazu gib es auf meinem Blog "Restauration einer Coverfront": klick HIER und/oder mein Blog
    "Preisschildabriss": klick HIER 

f) Wellige Cover mit einem leicht feuchten Tuch bedecken und dann mit Bügeleisen glätten. Ggf. den Vorgang 
    auf der anderen Seite wiederholen. Bericht von YouTuber "Plattenstories": klick HIER

g) Matte Stellen, Scheuerstellen (Schlieren) am Laminat
     Solche Schäden kann man mit einer Acrylpolitur wegpolieren.  

h) Wachsflecken mit Kältespray vereisen und dann vorsichtig mit einem stumpfen Gegenstand abkratzen (klappt aber nicht
     immer). Ggf. Löschpapier auflegen und mit einem warmen Bügeleisen bügeln. Alternativ geht auch Papier von einer
     Küchenrolle und zum Erhitzen kann man alternativ zum Bügeleisen einen Haarfön benutzen. Ggf. Balsam-Terpentinöl
     oder Reinigungsbenzin verwenden. 

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Weitere Quellen:

- meine Homepage-Seiten mit diversen Reparaturanleitungen: klick HIER

- Pflege-Beispiele auf dem YouTube-Kanal "Plattenstories"www.youtube.com/@plattenstories


7. Pflegeprodukte

Eine Auswahl meiner Pflegeprodukte für Vinyl-Schallplatten (06/2024)
Eine Auswahl meiner Pflegeprodukte für Vinyl-Schallplatten (06/2024)

Wie bereits oben im Abschnitt 5"Reinigung"  beschrieben, gibt es verschiedene Reinigungsmethoden, um eine Schallplatte zu reinigen. Ebenfalls gibt es für das Cover diverse Maßnahmen und Utensilien, um das Cover zu schützen (s. dz. Abschnitt 4 "Schutz"), bei Verschmutzung zu reinigen und bei Bedarf, können auch diverse  Covermängel beseitigt (repariert) werden (s. dz. Abschnitt 5 "Reinigung" ). 

 

Hinweis:

In diesem Abschnitt werden ganz allgemein die gängigsten Pflegeutensilien (Tools und Pflegemittel) aufgelistet und kurz erklärt. Um neutral zu belieben, werden hier keine einzelnen Produkte explizit vorgestellt, sondern ich erwähne lediglich die Produktkategorie (z.B. Bürsten, Tücher usw.).

 

Hier meine Auflistung diverser Pflegeprodukte (Kategorien) für die Schallplatte und für das Cover, in alphabetischer Reihenfolge. Ich verlinke am Schluss immer auf den entsprechenden Eintrag im Pflegelexikon. Dort wird das jeweilige Produktkategorie detaillierter vorgestellt.

 

Antistatikpistole

Zweck: Reduzierung der statischen Aufladung 

Die Antistatikpistole dient zur Neutralisation der elektrostatischen Ladung der Schallplatte und auch der Innenhülle. An der Mündung der Pistole werden kleine Blitze erzeugt und dabei werde elektrische geladene Teilchen (Ionen) freigesetzt, die die elektrostatische Ladung abbauen; mehr dazu klick HIER.

 

Mein Tipp: Es sollte eigentlich jeder ambitionierte Sammler eine Antistatikpistole besitzen, denn eine Entladung mit der Pistole ist um ein Vielfaches stärker, als mit einer Antistatikbürste. Die Alternative ist die Reinigung mit einer Flüssigkeit.

 

Bügelautomat (Plattenbügler)

Zweck: Platten begradigen

Schallplatten können sich bei hören Temperaturen verformen. Es können Wellen oder ein Höhenschlag entstehen.

Es gibt ein paar Hersteller, die Systeme anbieten wo mit erhitzen Platten die Schallplatten begradigt werden können.   

mehr dazu klick HIER und HIER.

Mein Tipp: da dieser Geräte sehr teuer in der Anschaffung sind, lohnt sich eine Anschaffung eigentlich nicht, denn 

verformte Patten kommen selten vor und es gibt Plattenhändler und HiFi-Läden, die einen "Bügelservice" anbieten.

 

Bürsten (Plattenbürsten)

Zweck: Beseitigung von Oberflächenstaub

Bürsten und feine Tücher sind mit die ältesten Pflegeprodukte für Schallplatten. Der Klassiker unter den Bürsten, die fast jeder Platensammler in seinem Besitz hat, ist die Antistatik-Bürste. Diese Bürste hat sehr dünne, leitfähige Kohlefaser-Borsten die an einem Metallbügel befestigt sind. Die Kohlefasern leiten die elektrostatische Ladung an den Metallbügel und über den menschlichen Körper wird die Ladung abgeleitet.

Dann gibt es noch Plattenbürsten mit Borsten aus Ziegenhaar oder aus Kunstfaser. Besondere Bürsten haben eine Kombination aus Kohlefaser-Borsten und einem Samtpad; mehr über Bürsten: klick HIER und HIER und HIER

 

Destilliertes Wasser / Bidest

Zweck: (hoch-)reine Flüssigkeit zur Nassreinigung 

DIY: Es gibt die Möglichkeit sich selbst eine Reinigungsflüssigkeit für Schallplatten herzustellen. Dazu braucht man als Basis destilliertes Wasser (besser noch Bi-destilliertes Wasser (Bidest)), dazu kommt etwas Isopropanol/Isopropylalkohol und ein paar Tropfen Netzmittel; mehr dazu klick HIER und HIER

 

Etikettenentferner

Zweck: Löst Etikettenkleber

Mit Etikettenentferner können Aufkleber oder aufgeklebte Preisschilder vom Cover entfernt werden. Alternative ist Reinigungsbenzin oder Kältespray. Das Ablösen funktioniert aber nicht immer; mehr dazu klick HIER

 

Lupe

Zweck: Vergrößerung zur Inspektion der Schallplatte

Eine gute Lupe (z.B. eine Leselupe oder Juwelierlupe) ist sehr hilfreich, um den Zustand der Rille zu begutachten. Zum Beispiel, wenn es trotz sorgfältiger Reinigung immer noch einer Stelle knackt, oder die Nadel sogar springt, dann macht es durchaus Sinn, sich mal die Stelle(n) mit einer Lupe anzuschauen. Möglicherweise hat sich ein Schmutzpartikel verkeilt oder es ist ein klebriger Minitropfen vorhanden. Ein echte Alternative zur Lupe wäre ein USB-Mikroskop; mehr dazu klick HIER

 

Mikroskop 

Zweck: sehr hohe Vergrößerung zur Inspektion der Schallplattenrille

Ein Mikroskop ermöglicht einen Blick auf winzige Details der Schallplatten-Oberfläche und der Rille, der so mit dem bloßen Auge nicht möglich ist. Es muss nicht ein Ultrateures Gerät sein, denn es gibt preisgünstige USB-Mikroskope, die zur Inspektion eine Schallplatte völlig ausreichen. Zudem ermöglicht solch ein USB-Mikroskop auch die Kontrolle der Abtastnadel; mehr dazu klick HIER

 

Mitlaubesen

Zweck: Schutz der Abtastnadel vor schneller Verschmutzung

Heutzutage eher selten anzutreffen ist ein Mitlaufbesen. Es gibt auch kaum noch Hersteller, die einen Mitlaufbesen anbieten.

In Europa gibt es meines Wissens nach nur noch drei Hersteller bzw. Modelle; mehr dazu klick HIER

 

Mizellenwasser

Zweck: Schonende Reinigung der Coverflächen 

DIY-Tipp: Mizellenwasser ist ein Produkt aus der Kosmetik und dient zur schonenden Gesichtsreinigung. Allerdings ist das Mizellenwasser auch sehr gut geeignet um Coveroberflächen zu reinigen(!); mehr dazu klick HIER

 

Nadelbürste

Zweck: schonende Reinigung der Abtastnadel

Um eine Abtastnadel zu reinigen, gibt es speziell kleine Bürsten. Am beste finde ich das Modell mit einem kreisförmigen Kop, der mit sehr feinen Kohlefaserborsten bestückt ist. darauf tröpfle ich mit einer Pipette ein paar Tropfen Reinigungsflüssigkeit und damit wird die Nadel gut sauber. Die Zubehörindustrie bietet sogar spezielle Nadelreinigungsgeräte (s.u.) an, aber ich halte das für einen unnötige Investition - ist meine persönliche Meinung(!); mehr Infos zur Nadelbürste: klick HIER  

 

Nadelreinigungsgeräte

Zweck: schonende Reinigung der Abtastnadel

Speziell zur Reinigung der Abtastnadel bietet derzeit der Zubehörmarkt derzeit drei verschieden Reinigungsgeräte.

Ein Model arbeitet mit Ultraschall und die anderen beide Geräte arbeiten mit vibrierendem Pad; mehr Details dazu:

klick HIER.  

 

Ozongenerator 

Zweck: effektive Geruchsbeseitigung 

Ein Ozongenerator erzeigt durch elektrische Energie Ozon-Gas. Ozon ist giftig und zersetzt Geruchsmoleküle.

Dieser Effekt funktioniert sehr gut bei Schimmelgeruch in und auf dem Plattencover. Es gibt kleine Geräte die kosten ca. 30€; mehr Details und Funktionsweise: klick HIER und HIER.

 

Pads/Pucks

Zweck: Oberflächenreinigung der Schallplatte

Eine Alternative zur klassischen Plattenbürste, oder als Ergänzung, sind die Samtpads. Die weiche, mikrofeine Samtoberfläche ist sehr gut geeignet, um Staubpartikel auf der Plattenoberfläche zu entfernen und es wird sogar etwas Schmutz aus der Rille entfernt, aber nur im oberen Bereich der Rille (bitte keine Tiefenreinigung erwarten). 

 

Mein Tipp: Ich selbst benutze mein Samtpad in Kombination mit einer Reinigungsflüssigkeit (Spray). Das funktioniert sehr gut, denn die Staubpartikel bleiben an der Samtoberfläche haften. So kann man schnell mal vor dem Abspielen den Oberflächenstaub entfernen, ohne dass dabei der Schmutz auf dem Plattenspieler-Chassis verteilt wird.

 

Mehr Details zu Pads und Pucks: klick HIER und/oder HIER

 

Plattensauger

Zweck: Staubentfernung 

Eigentlich eine gute Idee: Statt den Schmutz zu Bürsten oder Wischen, kann man mit einem Sauger die Schmutzpartikel von der Schallplattenoberfläche absaugen. Der Vorteil eines Saugers ist das Entfernen und Sammeln der Schmutzpartikel in einem Filter. Das funktioniert mit den aktuellen Modellen sehr gut, aber nicht perfekt, vor Allem dann, wenn die Schallplatte sehr stark elektrostatisch aufgeladen ist. Ein Plattensauger kann eine manuelle Nassreinigung nicht ersetzen! 

Es gibt derzeit (Stand 06/2024) nur zwei Geräte: den FLUX-Vinyl-Turbo 2.0 von Flux-HiFi.de (klick HIER) und meinen DIY-Sauger, klick HIER. Eine preiswerte Alternative zum Plattensauger ist ein Roller (s.u.).

 

Plattenwaschmaschinen

Zweck: intensive Reinigung der Schallplattenrillen

Das beste Reinigungsergebnis erreicht man, und "Dafür halte ich meine Hand ins Feuer", erzielt man mit einer Plattenwaschmaschine! Schon mal einen großen Sprung nach vorne ist möglich, wenn man von der rein manuellen Reinigung zu einem "Kurbelwannen-Gerät" (Knosti Disco-Antistat, SpinClean, ...) wechselt. Aber noch besser wird das Reinigungsergebnis mit einer "Drehtellermaschine plus Absaugung" und mit Geräten aus der Gattung der "Ultraschallreiniger".  

Auf meiner Homepage, unter der Rubrik "Schallplatten reinigen", habe ich beispielhaft einige typische Vertreter von Plattenwaschmaschinen zusammengestellt: mechanischen Geräte: klick HIER und ultraschallbasierende Geräte: klick HIER.

 

Radierschwamm (DIY)

Zweck: Beseitigung hartnäckiger Verschmutzung auf dem Plattencover

Ein Radierschwamm eignet sich sehr gut, um festsitzenden Schmutz vom Cover abzureiben. Allerdings muss man sich im Klaren sein, ein Radierschwamm ist eine Art "superfeines Schmirgelpapier". Daher empfehle ich nur einen angefeuchteten Radierschwamm zu verwenden und man sollte sehr vorsichtig (feinfühling, ohne viel Druck) arbeiten; mehr Infos zum Radierschwamm gibt es HIER.

 

Reinigungsbenzin (DIY)

Zweck: Reinigung klebriger, fettiger Verschmutzungen auf dem Plattencover

Reinigungsbenzin ist ein universelles Lösungsmittel. Insbesondere zur Entfernung von klebrigen Stellen, fetthaltigen Flecken, Aufklebern, Kugelschreiber-Beschriftungen auf dem Cover, da ist Reinigungsbenzin bestens geeignet. Reinigungsbenzin (auch als Waschbenzin bekannt) macht zunächst dunkle Stellen (vergleichbar mit Wasserflecken), aber es verflüchtigt rückstandsfrei; mehr dazu klick HIER 

 

Reinigungsflüssigkeit

Zweck: intensive Reinigung und elektrostatische Neutralisation der Schallplatte 

Das beste Reinigungsergebnis erzielt man mit der Zuhilfenahme einer Reinigungsflüssigkeit. Die Flüssigkeit löst den Schmutz und schwemmt ihn aus der Rille an die Oberfläche und kann dann mit einem Tuch oder mit einem Sauger (s. Platenwaschmaschine) entfernt werden. 

Reinigungsflüssigkeiten werden in unterschiedlichen Mixturen angeboten (z.B. mit und ohne Alkohol).  Man kann sich aber auch einfach seine eigene Reinigungsflüssigkeit (DIY) mixen; mehr dazu klick HIER oder HIER

 

Reinigungskit

Zweck: "Erste-Hilfe-Kit" zur Schallplattenpflege

Gerade für Anfänger, die noch keine Pflegeprodukte besitzen, kann es durchaus interessant sein, ein Reinigungskit zu kaufen.

 

Es gibt Zubehör-Anbieter, die komplette Kits anbieten, um eine Schallplatte zu reinigen. Ein solches Kit beinhaltet ein Reinigungsspray, eine Bürste und ein Pflegetuch, ggf. sogar noch mehr. Manche Anbieter habe dem Kit auch noch etwas zur Nadelreinigung beigefügt.

 

Reinigungskonzentrate

Zweck: Herstellung von Reinigungsflüssigkeit

In den letzten Jahren haben die Konzentrate einen wahren Boom erlebt. Eine Reihe neuer Konzentrate sind auf den Markt gebracht worden. Das hängt auch damit zusammen, dass inzwischen die Ultraschallgeräte stärker verbreitet sind und da möchte man natürlich auch diese Kunden bedienen. Ultraschallreiniger haben ein Fassungsvermögen, je nach Modell, von 0,4 bis zu 6 Liter Flüssigkeit und da lohnt es eigentlich nicht eine fertige Reinigungslösung anzubieten, zumal die Flüssigkeit relativ oft ausgetauscht werden muss. Mit einem kleinen Fläschchen Konzentrat können aber viele Liter Reinigungsflüssigkeit angemischt werden; mehr Details über Konzentrate gibt es HIER.

 

Reinigungsspray

Zweck: intensive Reinigung und elektrostatische Neutralisation der Schallplatte

Wenn einfach schnell mal die Oberfläche der Schallplatte reinigen möchte und dabei auch die statische Aufladung beseitigt werden soll, da ist ein Reinigungsspray genau das Richtige dafür. Mein Tipp: bei der Anwendung von Spray sollte das Plattenlabel abgedeckt werden. Die einfachste Variante ist aus einem Stück Karton ein passende Scheibe auszuschneiden und diese Kartonscheibe auf das Label legen; mehr zu Sprays: klick HIER

 

Roller (auch DIY)

Zweck: sehr schnelle und schonende Beseitigung von Oberflächenschmutz

Das ist eigentlich mein Geheimtipp!: 

Silikonbeschichtete Fusselroller, auch unter dem Begriff "Fusselroller" oder "abwaschbarer Fusselroller" zu finden, eigenen sich hervorragend um Oberflächenstaub auf der Schallplatte zu entfernen. Der große Vorteil ist, dass das sehr schnell geht, die Staubpartikel nicht in der Umgebung verteilt werden und dass dabei die Schallplatte nur sehr gering elektrostatisch aufgeladen wird. Die Staubpartikel haften an der klebrigen Silikonbeschichtung und wenn die Reinigungskraft nachlässt, dann die Rolle problemlos mit Wasser abgewaschen werden. Das Reinigungsergebnis ist deutlich besser als mit einem Plattensauger, besser als mit manchen Plattenbürsten und Mikrofasertücher.

 

Mein Tipp:

DIY: Ich empfehle nicht die ganz teuren Roller zu kaufen, die von Anbietern für Platenzubehör angeboten werden. Die sind m.E. überteuert. Sondern sucht einfach mal im Drogeriemarkt, Billigmarkt oder Internet nach einem silikonbeschichteten, abwaschbaren Fusselrollern. Wenn der Roller dann auch noch eine Breite von ca. 10 cm hat, dann ist der Roller gut zur Schallplattenreinigung geeignet; mehr zum Thema Roller: klick HIER (tbd).

 

Schutzhüllen (Cover, Innenhülle)

Zweck: Schutz vor Verschmutzung, Vermeidung von Gebrauchsspuren 

Zu Schutzhüllen muss ich hier nicht viel schreiben, denn dazu steht bereits einiges oben im Abschnitt 4 "Schutz" und Ihr könnte weitere Details in meinem Pflegelexikon nachlesen.

Mehr Infos zur Innenhülle: klick HIER und/oder HIER oder in meinem Blog "7 Praxis-Tipps zur Innenhülle"; klick HIER.

 

Taschenlampe  (Kaltlicht/LED-Licht/Kunstlicht, DIY)

Zweck: Das Kunstlicht ermöglicht die präzise Inspektion der Schallplatte

"Die Wahrheit kommt immer ans Licht!". Sehr empfehlenswert ist zur Kontrolle der Rillenfläche eine LED-(Kaltlicht)-Schreibtischleuchte oder Taschenlampe. Was bei Tageslicht noch recht gut aussieht, sieht unter LED-Kunstlicht ganz anders aus. Da sieht man jede Schliere, jeden Kratzer und insbesondere auch die Schmutzpartikel auf und in der Rille. Ein genaues Grading ist nur mit Hilfe einer Taschenlampe möglich. 

mehr dazu klick HIER.

 

Tücher 

Zweck: Schonende und schnelle Reinigung der Schallplattenoberfläche 

Eine feste Größe in meinem Repertoire an Pflege-Zubehör sind Mikrofasertücher. Ob es darum geht, einfach schnell mal über die Platte zu wischen oder nach einer Nassreinigung die Restflüssigkeit aufzunehmen, dazu sind Mikrofasertücher gut geeignet. 

Aber Achtung! Nicht alle Mikrofasertücher sind zur Schallplattenpflege geeignet! Manche Tücher sind von der Materialbeschaffenheit zu hart und verursachen Schlieren. Am besten sind diejenigen Tücher, die sehr weich und etwas fusselig (flauschig weich) sind. Diese Art Mikrofasertücher werden mit der Zusatzbezeichnung "Staubtuch", "Poliertuch", "Fenstertuch", "Geschirrtuch" oder auch "Bambus-Spültuch" (sind relativ neu auf dem Markt) beworben.

 

Der Vorteil der o.g. Spezial-Tücher ist, dass sie keine Schlieren verursachen (aber bitte nicht mit den abgenähten Kanten wischen, denn die sind hart und können nämlich durchaus Schlieren verursachen!). Die Mikrofasertücher können relativ viel Schmutzpartikel aufnehmen, im Gegensatz zu Bürsten.

 

Der Nachteil ist, dass die Tücher aus Kunstfasern bestehen (hauptsächlich Polyester, teilweise Viskose) und dadurch wird die Schallplatte leider sehr stark elektrostatisch aufladen und zieht daher wieder neuen Staub an. Mehr Informationen zu Mikrofasertüchern, habe ich in meinem Pflegelexikon bereitgestellt: klick HIER.

 

Mein Tipp:

Nach der Verwendung eines Mikrofasertuchs anschließend mit einer Antistatik-Pistole die statische Aufladung neutralisieren! 

 

Unterlage (auch DIY)

Zweck: Schutz der Schallplatte bei einer Reinigung

Ich reinige meine Schallplatten nur selten auf dem Plattenteller und auch nur, wenn ich nur schnell mal ein bisschen Oberflächenstaub entfernen möchte. Das mache ich nur mit einer Plattensauger oder Roller, damit der Staub aufgenommen wird und nicht auf dem Plattenspieler verteilt wird. 

 

Ebenso rate ich davon ab, die Schallplatte zum Putzen einfach blank auf die Innenhülle oder auf das Cover zu legen.

 

Zur manuellen Reinigung empfehle ich, die Schallplatte, z.B. auf eine Korkplatte, Gummimatte (z.B. von einem ausrangierten Plattenspieler) oder einfach nur auf ein geeignetes Tuch zu legen. Geeignet heißt, dass die Platte gut auf dem Tuch liegt und nicht wegrutschen kann. Jedenfalls sollte man die Platte möglichst nicht auf dem Plattenspieler reinigen. 

 

Mein DIY-Tipp: ich habe mir aus einer drehbaren Servierplatte und einer Acrylscheibe mit Silikonpads eine recht praktische Putzunterlage gebaut; mehr dazu klick HIER oder HIER

 

Versandkarton

Zweck: Schutz der Schallplatte und Cover beim Versand und Transport 

 

Schallplatten-Versandkartons, das sind Faltkartons, die einen geschützten Versand möglich machen. Das Besondere dieser Kartons ist, dass es eigentlich ein Karton in einem Karton ist. Die Außenhülle ist etwas größer als der innere Teil und dadurch kann ein fester Stoß von außen das innenliegende Cover nicht beschädigen; mehr dazu klick HIER.

 

Mein Rat: 

Wenn Ihr ein Vinyl-Album verschickt, dann verwendet bitte einen speziellen Schallplatten-Versandkarton. Dadurch schützt ihr das gesamte Schallplattenalbum und das macht zudem auch einen guten Eindruck beim Käufer. Ein Pizza-Karton und darin ein eingewickeltes  Album geht zwar im Prinzip auch, macht aber m.E. keinen guten Eindruck. 


Quellen

- Homepageseite "Das Pflegelexikon / Das große ABC der Schallplattenpflege": klick HIER

- Homepageseite "Handle With Care!": klick HIER

- Homepageseite "Schallplatten reinigen": klick HIER

- Homepageseite "Schäden und Reparatur": klick- HIER 

- Homepageseite "Pflegezubehör": klick- HIER

- Homepageseite "Mein Zubehör": klick- HIER

 



(Ende)