Last Update: 18.04.2024 // neu: Nadel auswechseln // neue Grafik "Nadelschliffe"

 


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Nähte - [Restauration]

Nähte, Falze, Kanten


Was sind Nähte? 

Im Zusammenhang mit der Schallplattenpflege, geht es hier um die Nähte (die verklebten Falze) an der Außenhülle und an der Innenhülle. Bei beiden Hüllen sind die Kanten gefalzt und mit Klebstoff verklebt. In den frühen Nachkriegsjahren war Klebstoff wohl noch Mangelware, denn ich habe tatsächlich 7"-Single-Cover aus dieser Zeit entdeckt, die wurden an den Rändern - kein Scherz - mit Nähmaschinen zusammengenäht! 

 

Wer alte Schallplatten sammelt, so wie ich, der findet manchmal Alben bei denen die Nähte nicht mehr richtig verklebt sind, weil der Klebstoff einfach nicht mehr hält. Die Naht muss dann neu verklebt werden. Mehr Infos über das Verkleben von Nähten und was dabei zu beachten ist, habe ich im Abschnitt "C" --> "Covernähte kleben"  zusammengestellt. 


Nadel (Abtastnadel)- [Info]

Im Fachjargon wird die Abtastnadel gerne in einer Kurzform als "Nadel" tituliert. Abtastnadel ist nicht gleich Abtastnadel, denn da gibt es erhebliche Unterschiede! Nadeln unterscheiden sich in der Form (im Querschnitt, Nadelschliff und Qualität der Oberflächenbehandlung) und den verwendeten Materialen insbesondere der Nadelspitze (z.B. Metall oder Diamant).  

 

Weitere Informationen/Empfehlung:

Informationen zur Nadel und deren Besonderheiten, Haltbarkeit usw. gibt es im Abschnitt "A" --> "Abtastnadel" und "Abnutzung", sowie weiter unten im Lexikon-Begriff "Nadelschliffe".


Nadel auswechseln - [Info]

Die Abtastnadel (Nadel) ist nur bei MM-Tonabnehmern möglich.

Meine Empfehlung ist, wenn man das nicht schon gemacht hat, den Tonabnehmer am Tonarm abmontieren. Dadurch vermeidet man ggf. Beschädigungen am Tonarm oder Tonarmlager.

 

Die generelle Vorgehensweise ist folgende:

  • Am abgeschalteten Plattenspieler das Tonabnehmer-System abbauen: Wer sich unsicher ist, wie das geht, dann bitte in der Betriebsanleitung nachschauen, dort steht es genau beschrieben.
  • Die Abtastnadel sitzt vorne am Tonabnehmer in einem kleinen Plastikhalterung, gelegentlich auch als Schlitten bezeichnet. Jetzt vorsichtig die Halterung durch leichte Bewegungen etwas lösen und dann vorsichtig vom Tonabnehmergehäuse abnehmen.  
  • Jetzt die Ersatznadel vorsichtig auf den Tonabnehmer aufstecken. Zum Schluss nochmals kurz leicht nachdrücken, damit er auch gut sitzt.
  • Dann den Tonabnehmer wieder am Tonarm befestigen. Noch einen optische Kontrolle, dann Hörprobe - fertig!

Zwei Beispiel-Videos zum Nadeltausch, erstellt vom HiFi-Shop "dienadel.de":   

 


Nadelbürste - [Reinigung]

Jeder Plattenhörer kennt das Phänomen: beim Abspielen der Platte verdrekt die Abtastnadel. Es bildet sich ein Klumpen um die Nadelspitze und die Eintauchposition verändert sich. Die Rilleninformation kann so nicht mehr richtig abgetastet werden und dadurch wird der Klang nach und nach immer undeutlicher und dumpf.  

 

Das bekannteste und älteste Reinigungsgerät zur Nadelreinigung ist eine Nadelbürste. Heutzutage gibt es auch noch Nadelpads (s.u. Nadelpad) und sogar elektro-mechanische Nadel-Reinigungsgeräte.     

 

Nadelbürsten gibt es mit Kohlefaserborsten oder mit feinen Kunststofffaserborsten und sie sehen so aus, wie Mini-Zahnbürsten.

 

Tipp: Die Nadelspitze von hinten nach vorne, nacheinander beiden Seiten etwas schräg und vorsichtig nach vorne bürsten. Man sollte die Nadel nicht anpusten, denn sonst verteilt man den Staub über den Plattenteller und zudem wird die Nadel nicht wirklich sauber. 

 

Die besten Reinigungsergebnisse mit einer Nadelbürste erreicht man bei gleichzeitiger Verwendung einer Flüssigkeit. Egal ob es nur Wasser, destilliertes Wasser eine DIY-Mischung oder ein spezieller Nadelreiniger ist, die Flüssigkeit verbessert ungemein das Reinigungsergebnis. Das habe ich bei meinen Tests herausgefunden. Bei der Kontrolle mit einem Mikroskop war deutlich erkennbar, die Nadel ist nur wirklich sauber, wenn Flüssigkeit zum Einsatz kam.   

 

Probate Mittel gegen das frühzeitige Verstauben der Abtastnadel sind:

Tipp: So reinige ich meine Abtastnadel mit dieser Bürste: ich gebe aus einer Pipette 2-3 Tropfen DIY-Reinigungsflüssigkeit auf die Borsten und bürste die Nadelspitze immer von hinten nach vorne (also in Laufrichtung der Schallplatte).


Nadelpad - [Reinigung]

Foto: www.highlight-led.de
Foto: www.highlight-led.de

Eine Alternative zur klassischen Nadelreinigung mit einer Bürste sind Gelpads. Davon gibt es nur ganz wenig Modelle im "vinylen" Zubehörmarkt.

 

Tipp: unbedingt die Preise vergleichen, denn die Preisspanne, selbst für das gleiche Produkt, ist sehr groß.

 

Weitere Informationen:

Eine Beschreibung zur  Handhabung gibt es im Abschnitt "G" --> "Gel" (dort im Abschnitt "Gelpad".


Nadelreiniger (Reinigungsflüssigkeit) - [Reinigung]

Werksfoto: Dynavox Nadelreiniger
Werksfoto: Dynavox Nadelreiniger

Im Begriff "Nadelbürste" habe ich bereits hingewiesen (s.o.), dass eine Flüssigkeit die Nadelreinigung deutlich verbessert. Ich gehe sogar soweit und behaupte, ohne eine Flüssigkeit wird man eine verschmutze Nadel nicht richtig sauber bekommen!  

 

Natürlich weiß ich nicht, aus welchen Inhaltsstoffen diese Flüssigkeiten aus dem Zubehörmarkt bestehen, aber mit Sicherheit ist sehr viel Alkohol beigemischt. Alkohol hat ja eine schmutzlösende Wirkung und zudem verflüchtigt sich die Reinigungslösung damit sehr viel schneller. Das ist ja genau das, was von einer Nadel-Reinigungsflüssigkeit erwartet wird. Vermutlich ist neben einem Anteil an destilliertem Wasser auch noch ein geringer Anteil an Tensiden mit beigemischt. 

 

Tipp: Zur Nadelreinigung benutze ich (m)eine DIY-Plattenreinigungsflüssigkeit (destilliertes Wasser + Alkohol + Netzmittel; s. dz. in "D" --> "DIY-Reinigungsflüssigkeit"-Reinigungsflüssigkeit") aber mit einem etwas höheren Anteil an Isopropylalkohol. In Kombination mit einer Nadelbürste aus Kohlefaser (s.o.) wird meine Abtastnadel wunderbar sauber - versprochen! 

 

Die Kontrolle der Nadel mache ich, bei Bedarf, mit eine Lupe: s. dz. im Abschnitt "L" -->"Lupe"

 

Weitere Informationen


Nadelreinigung (Methoden) - [Reinigung]

Wer viel Schallplatten hört und/oder auch sehr hohen Wert auf die Klangqualität legt, der wird sich über kurz oder lang die Frage stellen: "Welche Reinigungsmethode ist für meine Abtastnadel am besten geeignet?" 

 

Übersicht der Nadelreinigungsmethoden:

  • Reinigung mit einer Nadelbürste
  • Reinigung mit eine Nadelbürste plus Reinigungsflüssigkeit
  • Reinigungsgel (Gelpad-Nadelreiniger)
  • Schmutzradierer (Radierschwamm)
  • Druckluft (Druckluft-Spraydose) 
  • elektromechanisches Reinigungsgerät (s.u.)

Hier ein schöner Bericht im Web (von Vinylclean) zur Nadelreinigung: 

www.vinylclean.de/2021/02/28/tonabnehmer-nadel-richtig-reinigen/ 

 

Meine Reinigungsmethode ist ein Kompromiss. Einerseits so es schnell gehen (mit möglichst geringer Aufwand), aber trotzdem soll die verschmutzte Nadelspitze sehr sauber werden. Daher verwende ich eine Nadelbürste mit Kohlefasern, benetze die Borstenoberfläche mit 2-3 Tropfen DIY-Reinigungsflüssigkeit (s.o. "Nadelreiniger" ) und bürste damit die Nadelspitze - fertig!

 

Tipp:

  • immer von hinten nach vorne bürsten. Das ist die gleiche Richtung, so wie die Platte unter der Nadel läuft
  • vor der Reinigung die Lautstärke am Verstärker runterdrehen oder den Verstärker dazu ausschalten, dann knackt und rauscht es beim Bürsten nicht in den Lautsprechern.   

Weitere Informationen/Empfehlungen


Nadelreinigungsgeräte - [Reinigung]

Werksfoto FLUX HIFI
Werksfoto FLUX HIFI

Plattenhörer, die eine ganz gründliche Reinigung der Nadel wollen, verwenden zur Reinigung ihrer Abtastnadel ein Reinigungsgerät. Vor einigen Jahren sind Geräte dieser Gattung auf dem Markt gekommen. Die Geräte arbeiten mit einem Borstenpad. Das Gerät wird auf den Plattenteller gestellt und man gibt etwas Reinigungsflüssigkeit auf das Borstenpad. Dann wird das Gerät wird eingeschaltet und das Pad vibriert und die Nadel wird nun sanft einmal, zweimal für wenige Sekunden in das Pad eingetaucht. Die Nadel bleibt dabei am Tonabnehmer und das Eintauchen macht man von Hand oder mit dem Tonarm-Lift.   

 

Neu auf dem Markt ist ein Nadelreinigungsgerät mit einem kleinen Ultraschallbad. Dort wird die Nadelspitze eingetaucht und durch Ultraschall gereinigt: klick HIER

 

Tipps:

  • Ein umfangreicher Bericht im Web (von Vinylclean) zur Nadelreinigung: klick HIER 
  • Ein Werbe-Video der Firma "Flux-HiFi" zu ihrem Nadel-Reinigungsgerät "SONIC": klick HIERDer SONIC von FLUX-HiFi kostet ca. 130€ (Stand 01/2023). Ein ähnliches Gerät gibt es von der Firma Dynavox ("HFC-50") und kostet ca. 40€ (Stand 01/2023).

Nadelschliff(e) - [Info, Schutz]

Die winzig kleine Spitze der Abtastnadel hat großen Einfluss auf zwei wichtige Dinge:

  1. auf die Klangqualität 
  2. auf den Verschleiß von Schallplatte und Nadel

Diese zwei Eigenschaften hängen aber auch noch von weiteren Faktoren ab, dem Auflagegewicht, der Tonabnehmer-Justierung und der Antiskating-Einstellung. 

 

Umso hochwertiger der Nadelschliff, umso besser ist die Nadel in der Lage, die Klanginformationen aus der Rille (Flankenschrift) abzutasten. Vereinfacht ausgedrückt kann man sich das so vorstellen: Die einfache Nadel hat eine elliptische Form und die Nadelspitze hat relativ wenig Auflagefläche in der Rille und sitzt somit nicht ganz optimal in der Rille. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass Tonabnehmer mit elliptischer Nadel schlecht klingen. Es gibt durchaus elliptische Nadeln mit sehr kleine Verrundungen, die sehr viel Klangdetails abtasten können.   

Deutlich besser in der Klanggenerierung haben die Nadeln mit aufwendigem Schliff (dafür sind diese Nadeln aber auch entsprechend teurer), die im Vergleich zu einer elliptischen Spitze durch eine ausgeklügelte "Anspitzung" (Schliff) optimaler in der Rille positioniert sind und daher mehr Klangnuancen (Details) ertasten und an den Tonabnehmer weitergeben können. 

 

Seit den 60er-Jahren, aber insbesondere der frühen 70er-Jahren wurde zu den bis dato bekannten sphärischen und elliptischen Nadelschliff (sphärisch: rund, kugelförmig, elliptisch: oval-förmig) durch weitere Anschleife der Nadelspitze das Abtastverhalten verbessert. Es handelt sich dabei um biradiale, elliptische und multiradiale Nadelschliffe (Quelle: Vinyl Lexikon 2016, F. Wonneberg).    

 

Empfehlung:

In diesem Pflege-Lexikon möchte ich hier nicht viel tiefer in diese Thema eintauchen, denn das würde den Rahmen sprengen. Wer aber zu diesem Thema wesentlich mehr Details erfahren möchte, dem empfehle ich in meinem  Plattenlexikon den Bereich Plattenspielertechnik (Kap. 8.2.7 "Abtastnadel"): klick HIER.

 

Warum eine hochwertige Nadel einen geringeren Verschleiß verursacht, dass erkläre ich ausführlich im Abschnitt "A" --> "Abnutzung Abtastnadel" .


Nass abspielen - [Reinigung]

Foto: Deutsches HiFi-Museum: LencoClean
Foto: Deutsches HiFi-Museum: LencoClean

Nass abspielen war in den 60iger und frühen 70iger Jahren bei audiophilen Plattensammlern angesagt. Die Firma Lenco (damals ein Schweizer  Plattenspieler-Hersteller (klick HIER) bot einen Nass-Reinigungsarm an, zunächst nur ein durchsichtiges Röhrchen und in den 70igern kam ein kleiner Flüssigkeitstank hinzu. Über einen kleinen, einstellbaren Bürstenkopf strömte kontinuierlich die LencoClean-Flüssigkeit auf die Schallplatte. Man vermutet, dass die Flüssigkeit ein Gemisch mit 50:50 aus destilliertem Wasser und Propanol bestand. Um den Alkoholgeruch zu überdecken wurde später noch ein Duftstoff beigemischt. 

 

Der Reinigungsarm lief synchron zum Tonabnehmer und "flutete" die Rille, sodass die Nadelspitze immer in Flüssigkeit eingetaucht war. Der Effekt der dadurch erzielt wurde, war, dass der Schmutz in Rille aufgeschwemmt wurde und die Abtastnadel glitt weitgehend störungsfrei in der "gefluteten" Rille. Die Flüssigkeit wirkte quasi wie ein Gleitmitten zw. Rille und der Abtastnadel. Vorteile: Störgeräusche durch Schmutzpartikel und statischer Aufladung wurden beseitigt, geringerer Verschleiß von Schallplatten-Rille und der Nadelspitze.     

 

In der Tat waren die Störgeräusche (Knistern, Knacken) weitgehend eliminiert, es gab aber einen sehr großen Nachteil dieser Methode: die LencoClean-Flüssigkeit trocknete nicht rückstandsfrei ab, vielmehr verklebte das LecoClean-Gemisch sogar den Schmutz in den Rillen. Es gab somit nur zwei Möglichkeiten: entweder wieder mit LencoClean erneut nass Abspielen oder man musste die Schallplatte sehr aufwendig reinigen. 

 

Weitere Informationen:

Eine umfangreiche Doku zu Lenco & LencoClean gibt es auf der Homepage des Deutschen HiFi-Museum: klick HIER 

Tatsächlich hat die Firma Analogis noch einen "Nassreinigungsarm" im Sortiment (Stand 01/2023): klick HIER.


Nassreinigung - [Reinigung]

Ich unterscheide die Reinigung von Schallplatten in zwei Hauptkategorien, nämlich die Trocken-Reinigung und die Nass-Reinigung. Beide Arten der Reinigung haben ihre Vor- und Nachteile. 

 

A) Nass-Reinigung 

Die Nass-Reinigung erweitert die Reinigung der Schallplatte, um einen wichtige Komponente und das die Flüssigkeit bzw. die Reinigungsflüssigkeit (s. dz. im Abschnitt "R" --> "Reinigungsflüssigkeit").  

Die Nassreinigung, egal ob die Reinigung manuell oder maschinell mit einer Plattenwaschmaschine (s. dz. "P" -->

"Plattenwaschmaschine (PWM)) erfolgt, so ist die nasse Reinigung die richtige Wahl, wenn eine gründliche Reinigung gefordert wird. Das Reinigungsergebnis ist um ein Vielfaches besser, als das der Trockenreinigung. Dafür ist der Aufwand und somit auch die Kosten etwas höher.   

 

Die Nass-Reinigung ist im Übrigen auch die beste Methode, um die Abtastnadel intensiv zu reinigen, da mit der zu Hilfenahme einer Flüssigkeit, die Nadel deutlich sauberer wird, als es mit einer trockenen Reinigung möglich ist. 

 

B) Trocken-Reinigung

Wer schnell und ohne viel Aufwand die Schallplatte reinigen möchte, z.B. direkt vor dem Abspielen, der kann das mit einer Bürste (s. dz. im Abschnitt "B" --> "Bürsten") oder einem Tuch (s.dz. im Abschnitt "R" --> "Reinigungstuch") oder ggf. mit einem Schallplattensauger (s. dz. im Abschnitt "P" --> "Plattensauger") machen. Sozusagen ist die trockene Reinigung die beste Methode für eine alltägliche Reinigung, um den lästigen Oberflächenstaub zu entfernen. Dass das aber auch gut funktioniert, sollte die Schallplatte weitgehend elektrostatisch entladen sein (vgl. dz. "S" --> "Statische Aufladung", im Abschnitt "A" --> "Antistatik-Bürste" oder "Antistatik-Pistole")! 


Nebengeräusche - [Reinigung, Info]

Es gibt Störgeräusche, die sind einem CD-Hörer völlig unbekannt. Aber wie heißt es doch so schön (ein Zitat von John Peel): "CDs klingen besser, weil sie keine Oberflächengeräusche kennen - aber das echte Leben hat Oberflächengeräusche!"

 

Gut - bei Vinyl-Schallplatten gibt es Störgeräusche, die lassen sich (fast) komplett beseitigen, andere Nebengeräusche wiederum nicht. Grundrauschen und Rumpeln sind beispielweise systemimmanent, daran kann man nur bedingt mit Pflegemaßnahmen etwas ändern. Da braucht es gegebenenfalls eher hochwertigere HiFi-Komponenten (z.B. Tonabnehmer, Plattenspieler, Vorverstärker) oder es liegt an der Schallplattenpressung.

    

Um Störgeräusche, die durch die Verschmutzung der Rille verursacht werden, wie z.B. das Knacksen und Knistern, weitgehend zu verhindern, da kann man durch eine Reihe von gezielten Pflegemaßnahmen etwas tun! Es gibt diverse Pflege-Methoden und -Utensilien mit denen man die Schallplatte reinigen kann.

 

Mein Credo lautet: Wer einen weitgehend ungestörten Klang haben möchte (ich meine hier jetzt nicht die Pressqualität oder Qualität der Aufnahme, sondern eine gepflegte Schallplatte), der muss folgende vier Dinge beachten:

1. die Schallplatte, resp. die Rille muss in einem guten Zustand sein! 

2. die Schallplatte muss gründlich nass gereinigt werden; am besten geht das mit einer Plattenwaschmaschine

3. die elektrostatische Aufladung muss minimiert werden  

4. die Schallplatte sollte gut gelagert sein 

 

Zu jedem oben aufgeführten Punkt, findet man in diesem Lexikon etliche Beschreibungen über entsprechende Methoden, diverses Pflege-Zubehör, aber auch einiges aus dem DIY-Bereich.  

 

An dieser Stelle möchte ich noch ergänzen, dass es auch noch negative Einflüsse (Störquellen) in der gesamten Klangkette (Schallplatte, Tonabnehmer, Entzerr-Vorverstärker, Verstärker und den Lautsprechern, geben kann und da kann natürlich die beste Reinigung der Schallplatte nichts bewirken. 

 

Weitere Informationen:

- s. dz. im Abschnitt "K" --> "Knacken & Knistern"

- s. dz. im Abschnitt "S" --> "Störgeräusche"  


Netzmittel - [Reinigung]

Werksfoto TETENAL
Werksfoto TETENAL

Netzmittel (wetting agent) bestehen aus Tensiden (beispielsweise Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Polyglykolether und andere), die in der Lage sind Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herabzusetzen. Enthält destilliertes Wasser einige Tropfen Netzmittel, dann verbessert sich die Vermischung weiterer Reinigungszusätze und vor allem die Benetzung der Schallplatte. Die Schmutzpartikel werden besser von der Reinigungslösung aufgenommen und Schallplatte wird dadurch sauberer und bekommt eine glänzende Oberfläche.  

 

Das Netzmittel bewirkt außerdem, dass die Reinigungslösung nicht so stark an der Schallplattenoberfläche haftet und somit besser verdunstet. Dadurch werden Trocknungsflecke verhindert. Zusätzlich haben Netzmittel auch eine antibakterielle Wirkung. Netzmittel wurden früher beispielsweise in der Fotochemie zum rückstandsfreien Trocknen von Negativfilmen oder Fotoabzügen eingesetzt.) 

 

Diese Eigenschaften sind der Grund, warum Netzmittel in vielen Rezepturen zur Schallplattenreinigung seine Anwendung findet. 

 

Weitere Informationen: 

- Hier ein Link zu einem Artikel im WEB, der die Wirkungsweise von Netzmittel detailliert erklärt: klick HIER.

- s. dz. im Abschnitt "A" --> "Additive" 

- s. dz. im Abschnitt "T"--> "Tenside"


Neue Platten reinigen?! - [Reinigung]

Fast schon eine philosophische Frage:

 

"Sollen neue Platte gereinigt werden? Ja oder nein?"

 

Meine Meinung ist hier eindeutig: ja! Ich habe schon viele nagelneue Platten auf meinem Plattenteller gehabt und nach dem Abspielen war die Abtastnadel total verdreckt! Wie kann das sein? Nun, man muss sich im Klaren sein, dass die Produktion einer Schallplatte, von der Pressung bis hin zur Verpackung, nicht in "Hochreinräumen" stattfindet. Zudem sind neue Schallplatten möglicherweise elektrostatisch aufgeladen. Das ist mit ein Grund warum die Innenhülle förmlich an der Schallplatte klebt.  

 

Ferner höre immer wieder, dass bei neu gepressten Platten ein Trennmittel eingesetzt wird und das Reste in den Rillen zurückbleibt, sodass nach der Reinigung die Schallplatte auch besser klingt würde. Dies ist aber möglicherweise nur ein Gerücht?! 

 

Weitere Informationen:

- s. dz. im Abschnitt "I" --> "Intensive Reinigung"

- s. dz. im Abschnitt "R" --> "Reinigungsmethoden"




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