Last Update: 19.03.2023

 


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Labelabdeckung - [Reinigung, Schutz]

Werden Schallplatten mit Flüssigkeit gereinigt, dann sollte man darauf achten, dass das Plattenlabel trocken bleibt. Das Plattenlabel (Etikett) besteht aus dünnen bedrucktem Papier und ist bzgl. Nässe sehr empfindlich. Das Papier kann Flüssigkeit aufsaugen und es entstehen höchst wahrscheinlich dauerhafte Wasserränder oder Wasserflecken. Bei manchen Labels kann  u.U. auch der Aufdruck in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher empfehle ich bei einer Nassreinigung ein wasserdichte Labelabdeckung zu benutzen. Gute Labelabdeckungen habe eine Gummidichtung oder eine Beschichtung aus Moosgummi, die das Label wirksam vor Feuchtigkeit schützen. 

 

Beispiel:

Sucht man im WEB  nach den Begriffen wie z.B. "Label Saver Record" oder "Labelschutz", so findet man beispielsweise einen Labelschutz, bestehend aus zwei glasklaren Acrylscheiben, mit jeweils einem O-Ring aus Gummi und einer Schraubverbindung. Mit diesem Labelschutz ist das Plattenlabel sehr gut geschützt und die Rillenoberfläche kann problemlos mit einer Flüssigkeit gereinigt werden, ohne das dabei das Label etwas abbekommt - sehr zu empfehlen.

 

Ergänzung:

Einige Plattenwaschmaschinen mit Drehteller haben ebenfalls eine Labelabdeckung und diese wird mit einem Gewinde an der Zentrierachse und einer Schraube fest auf das Plattenlabel gepresst.  


Lagerung - [Schutz]

Bei der Lagerung sollte man darauf achten, dass die Alben möglichst senkrecht (hochkant) gelagert werden. Flach aufeinander legen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Außenhülle stärker beanspruchen. Ideal wäre die Lagerung in einem Schrank mit Regalfächern, alternativ in großen Schubladen, einem Schrank oder in einem abgedunkelten Raum. Die allermeisten Sammler verwenden aber offene Regale, weil damit ein sehr schneller Zugriff möglich ist und es macht ja auch optisch was her.  

 

Empfehlenswert ist zudem die Verwendung von Schutzhüllen, damit beim Herausnehmen oder Einstecken, dass Cover (z.B. durch Abrieb) nicht beschädigt wird. Schutzhüllen können auch bis zu einem gewissen Grad vor erhöhter Luftfeuchtigkeit schützen. In diesem Fall rate ich aber, um später keine bösen Überraschungen zu erleben, die Alben regelmäßig einer Kontrolle zu unterziehen, denn Stockflecken oder Schimmel kann sehr schnell entstehen.  

 

Um eine Verformung der Schallplatten zu vermeiden, sollte die gelagerten Alben von Raumtemperaturen über 40/45 Grad geschützt werden. Stehen Schallplatten z.B. etwas schräg zur Seite gekippt in einem Regal, dann können sehr hohe Temperaturen über einen längeren Zeitraum Schaden anrichten, denn es besteht dann die Gefahr einer Verformung.        

 

Bei größeren Sammlungen empfehle ich die Verwendung von Trennblättern, die mit einem beliebigen Code (z.B. Buchstaben, Zahlen oder Namen) beschriftet sind. Das vereinfacht das schnelle Auffinden.   

 

Sehr hilfreich ist auch eine elektronische Liste (Tabelle), wo neben der Album-Information, z.B. auch auch der Lagerort (z.B. Regalfach-Nr.) dokumentiert ist. 

 

Im erweiterten Sinn zur "Lagerung", wären m.E. noch zwei Aspekte erwähnenswert:

  • das Gewicht (ggf. hohe Deckenbelastung bei größeren Sammlungen)
  • bei wertvollen Sammlungen sollte man über eine "Versicherung" (z.B. durch eine Erweiterung der Hausratversicherung) nachdenken.  

Weitere Informationen:

Viele Infos zu diesem Thema gibt es auf meiner Seite "Verwalten & Lagern": klick HIER.


Laminat (Laminierung) - [Schutz]

Laminat ist eine Beschichtung des Plattencover mit einer hauchdünnen Schutzfolie, die nach dem Bedrucken zum Schutz der Cover-Oberfläche aufgebracht wird. Man erkennt eine Laminierung, wenn die Coveroberfläche glänzt, ähnlich als wenn das Cover mit einem Klarlack überzogen wäre. Diese Schutzschicht ist extrem dünn und bei alten Covern, wenn die Weichmacher über die Jahre/Jahrzehnte aus der Beschichtung ausgedünstet sind, dann wird die Laminierung leider spröde und brüchig. Daher entstehen bei alten Cover sehr häufig an den Kanten und Rändern kleinere Risse am Laminat. Ebenso bekommen alte Cover stellenweise Blasen, weil das Laminat nicht mehr mit der Oberfläche verbunden ist. 

 

Cover ohne Laminat sind stumpf und die Oberfläche fühlt sich an wie blanker Karton (ist es ja auch) oder wie festes Papier. Cover ohne eine Laminierung sind eher selten anzutreffen. 

 

Es besteht die die Möglichkeit Laminatschäden, in einem gewissen Umfang, zu reparieren. Mehr dazu steht im  nachfolgenden Lexikon-Begriff "Laminatschäden". 

 

Tipps:

Stumpfes oder auch fleckiges Laminat kann man mit Acrylpolitur (s. dz. "A" --> "Acrylpolitur") wieder auf Hochglanz bringen. Allerdings sollte man das nur machen, wenn das Laminat einem guten Allgemeinzustand hat. Bereiche, wo das Laminat bereits Risse oder auch Blasen hat, die sollte man besser da nicht polieren und zwar aus zwei Gründen:

  1. Wenn die Acrylpolitur trocknet, dann wird sie weißlich hell. Kommt die Politur in die Laminatrisse, dann wird die Politur, nach dem abtrocknen, die Risse deutlicher sichtbar machen!
  2. Altes Laminat kann u.U. schon spröde sein und nicht mehr fest auf der Coveroberfläche kleben. Poliert man solches Laminat, dann kann es brechen und es entstehen Risse und auch Blasen, an den Stellen, wo sich das Laminat dann ablöst.        

Weitere Informationen/Ergänzungen:


Laminatschäden - [Schutz, Restauration]

good-vinyl.de: Laminatablösungen am Coverrand
good-vinyl.de: Laminatablösungen am Coverrand

Laminatschäden findet man häufig bei sehr alten Covern. Die Ursache sind Alterungsprozesse des verwendeten Materials, insbesondere durch Tageslicht (UV-Strahlen). Das Tageslicht führt übrigens auch zu Vergilbungen der Coveroberfläche (s. dz. im Abschnitt "V" --> Vergilbung).  

 

Bei Laminatschäden an einem Cover ist nach meiner Erfahrung nicht allzu viel machbar - ein bisschen aber schon. Ich rate davon ab die Laminierung abzuziehen. Das geht in den meisten Fälle schief. Sehr oft löst sich dabei leider auch der Cover-Druck mit ab und es entstehen Abrisse! Oder aber, das Laminat löst sich nur an den losen Stellen und in anderen Bereichen überhaupt nicht. Dann hat man einen Mix aus stumpfe und glänzenden Flächen auf dem Cover. Mein Tipp: Also lieber die Finger davon lassen.

 

Eine Möglichkeit Laminat-Ablösungen zu reparieren habe ich in einem Artikel "Der große Vinyl-Ratgeber" des MINT-Magazins gefunden (Ausgabe #14 / 08/2017). Dort wird auf S. 56 beschrieben, wie man mit einer Spritze und dem Klarteilkleber CONTACTA Clear von Revell (stammt aus dem Modellbau: s dz. "Klarteilkleber") gelöstes Laminat wieder ankleben kann.   

 

Weitere Informationen/Empfehlung:  

  • In meinem Ratgeber "Schäden & Reparatur - Cover und Innenhülle" schreibe ich im Abschnitt #06 über meine Erfahrungen mit der o.g. Reparaturmethode: klick HIER.
  • s. dz. im Abschnitt "K" --> "Klarteilkleber"
  • s. dz. im Abschnitt "L" --> "Laminat"

LED-Licht - [Reinigung, Restauration]

LED-Inspektionslampe (WERKMANN)
LED-Inspektionslampe (WERKMANN)

 

good-vinyl.de: "Hier kommt die Wahrheit ans Licht!":

 

Zur Kontrolle der Schallplatten-Oberfläche, insbesondere um Hairlines, Schlieren oder auch Kratzer deutlich sehen zu können, da eignet sich am allerbesten eine Lichtquelle mit LED-Licht. Mittlerweile werden die meisten Taschenlampen mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet, sodass eine LED-Taschenlampe oder LED-Inspektionslampe  (s. Foto) m.E. eigentlich zur Standard-Ausrüstung eines jeden ambitionierten Plattensammlers gehören sollte.

 

Am besten man macht den Selbsttest. Man inspiziert eine Schallplatte bei Tageslicht und dann nochmals mit eine LED-Lampe. Dann wird einem sicherlich klar, warum ich zur Inspektion eine LED-Lampe empfehle. 

 

Eine LED-Taschenlampe benutze ich beispielsweise auch, wenn ich mit einem USB-Mikroskop Gegenstände (z.B. die Rille oder die Abtastnadel) betrachte und dabei ggf. auch Fotos mache. Mit einer LED-Taschenlampe ist man sehr flexibel und kann einfach die optimalen Lichtverhältnisse schaffen.  


Lüfter - [Reinigung]

Lüfter, Gebläse

 

Bei Plattenwaschmaschinen findet man meistens auch ein integriertes Trocknungssystem, um nach der Nassreinigung die Trocknung zu beschleunigen. Bei den "Drehtellerwaschmaschinen" ist das ein Flächensauger (Saugarm), der verunreinigten Flüssigkeit abgesaugt und damit auch gleichzeitig die Schallplatte trocknet.

 

Bei den Ultraschallgeräten ("Gläss & Co.") wird nach der Beschallung, die Flüssigkeit aus dem Ultraschallbad abgepumpt und dann ein Gebläse zugeschaltet. Die Platte rotiert und wird gleichzeitig mit Luft angeblasen. 

     

 

DIY Tipp:

Wer z.B. ein Ultraschall-Tischgerät mit aufgesetztem Antrieb besitzt (DIY-Lösung) oder eine Knosti, der kann sich mit einfachen Mitteln ein Trocknungssystem bauen: ein Gestell bauen (z.B. mit einem Alu-System-Profil oder auch Holzleisten) und dort ein oder auch zwei PC-Lüfter anbringen. Die PC-Lüfter gibt es in verschiedenen Größen (z.B. 80mm, 90mm oder 120mm) und verschieden Stärken (Drehzahl, Luftdurchsatz) und mit verschiedenen Betriebsspannungen von 5V, 12V bis hin zu 220Volt.  

 

Wer es ganz besonders gut machen will, der kann zusätzlich eine Luftfiltermatte (s.u."Luftfilter")vor den Lüfter montieren. Bei einem 80x80mm PC-Lüfter reicht eine Dicke von ca. 3-4 mm. Allerdings reduziert die Filtermatte den Luftdurchsatz. Die Dichte und Dicke des Filters und die Stärke des Lüfters muss aufeinander abgestimmt sein. 


Luftfilter - [Reinigung]

Luftfilter, Luftfiltermatte, Filtervlies 

Wer eine Plattenwaschmaschine mit integrierter Trocknung besitzt, der sollte ab und zu auch mal einen Blick auf den Luftfilter werfen (sofern vorhanden). Bei regelmäßigem Gebrauch wird da sicherlich feiner Hausstaub herausgefiltert und man erkennt das an einem feinen, grauen Belag auf der Filtermatte.  

  

Bei DIY-Lösungen (s.o. "Lüfter"), da kann man sich Filtermaterial (Vlies oder Kunststoffmatten, gibt es als fertige Matten oder auch als Meterware) kaufen und passend zuschneiden. Der Vorteil ist dann, dass keine neuen Schmutzpartikel auf die gerade gewaschenen Schallplatten geblasen werden. Wie schon oben erwähnt, muss die Dichte und Dicke des Filter und die Stärke des Lüfters zueinander passen.

Weitere Informationen:

- siehe oben "Lüfter"


Lupe - [Reinigung, Restauration]

Beispiel eine hochauflösenden Handlupe mit LED-Ring
Beispiel eine hochauflösenden Handlupe mit LED-Ring

Lupe, Handlupe, Vergrößerungsglas, Leselupe

 

Eine nützliche Hilfe bei Pflege eines Vinyl-Albums ist auch eine Lupe. Winzige Dinge, die man mit dem bloßen Auge sonst nicht erkennen kann, können mit einer Lupe, besser noch mit einem Mikroskop, sichtbar gemacht werden, z.B. eine Abtastnadelspitze oder die Schallplattenrille. Hat man eine Lupe mit sehr starker Vergrößerung, dann sieht man Dinge fast schon in mikroskopischer Auflösung. Aber selbst einfache Handlupen (Leselupen) im Bereich 8 bis 30-facher Vergrößerung, zeigen schon sehr deutlich kleine Details, z.B. die Matrix-Nr. im Auslaufbereich der Schallplatte.  

 

Besonders gut sind Lupen mit einer integrierten LED-Beleuchtung, denn das verbessert deutlich die Sicht im Nahbereich. Fehlt die Beleuchtung, dann kann man mit einer Taschenlampe gute Sichtverhältnisse schaffen. 

 

Mein Tipp: Sehr gut geeignet und relativ günstig zu bekommen ist die sogenannte Präzisionslupe oder auch als Juwelierlupe bezeichnet (ich meine hier nicht so eine Lupe, die beispielsweise früher die Uhrmacher oder die Juweliere sich vors Auge klemmten). Es ist eine klappbare Handlupe, die bei der Auflösung bis zu 40-facher Vergrößerung (40x) liegen kann und ist sogar mit einer integrierten LED-Beleuchtung ausgestattet (s. dz. im Abschnitt "J" --> "Juwelierlupe" ).

Mit dieser Lupe kann man sogar die Rillenstruktur betrachten und z.B. erkennen, ob die Schallplatte einen mechanischen Kratzer hat, oder ob es vielleicht auch nur ein feiner Schmutzpartikel ist. Wer's noch größer mag, der kann sich ein USB-Mikroskop zulegen (s. dz. "M" --> "Mikroskop"); einfache Modelle kosten deutlich unter 30€, denn hier ist die Auflösung noch viel größer und man kann damit noch mehr Details erkennen und sogar auch fotografieren.   

 

Weitere Informationen:

  • Meine Seite "Pflegezubehör" habe ich beispielhaft eine Juwelierlupe und eine Handlupe beschrieben,
    klick HIER 
  • s. dz. im Abschnitt "J" --> "Juwelierlupe" 



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