Last Update: 19.04.2024  Kap. 4 "Tonabnehmer" (fast) fertig / Kap. 5  "Abspielen" ist komplett

 


Hinweis: Hier entsteht das neueste Projekt von good-vinyl.de. Diese Seite befindet sich noch in der Aufbauphase.  

Trotzdem möchte ich die ersten Inhalte (sofern verfügbar) online stellen, damit ihr schon mal einen Blick reinwerfen könnt und mir ggf. Hinweise oder Tipps geben: Kontaktaufnahme --> Kontaktformular 



Der große Vinyl-Ratgeber für Anfänger & Fortgeschrittene:

Teil2: Schallplatten hören


    Wiedergabegeräte, Technik (Plattenspieler, Tonabnehmer, Phono-Stufen)

  1. Einführung
  2. Die Klangkette 
  3. Plattenspieler (Typen, Hersteller, Preisklassen)
  4. Tonabnehmer (Typen, Hersteller, Pflege)
  5. Abspielen: trocken, nass, Mitlaufbesen, Plattenklemme, Plattentellerauflage - in Arbeit
  6. Phono-Vorverstärker (Entzerr-Vorverstärker) - in Planung
  7. Stereoanlage / Musikanlage - in Planung
  8. Lautsprecher/Kopfhörer (Typen, Wege-Systeme, Gehäuse, Chassis, Materialien)  - in Planung

1. Einführung

Werksfoto: JBL (HiFi-Stereo-Anlage im Vintage Look)
Werksfoto: JBL (HiFi-Stereo-Anlage im Vintage Look)

Ein Zitat von Günther Nubert (von Nubert Lautsprecher) in seiner Dokumentation "Technik Satt" von 08/2016 (klick Hier, s. dort Technische Dokumentationen, Seite 7 ff):

"... 

Nach einigen Jahrzehnten hat sich aus unserer Sicht immer wieder bestätigt, dass der Klang einer guten Stereoanlage vor allem von den drei Faktoren Aufnahmequalität, Lautsprecherqualität und Raumakustik abhängt. Alle anderen Gesichtspunkte wie die Qualität der Verstärker, der Digital/Analog-Wandler (zum Beispiel CD-Player), der Kabel oder sonstiger Komponenten haben weit geringeren Einfluss auf den Klang.

..."

Da hat der gute Mann sicherlich recht und das unterschreibe ich auch so, aber (!) ich muss aus der Sicht eines Plattenhörers doch ein wenig intervenieren! Warum?

 

Will man einen guten Klang bei Schallplatten haben, dann sind die drei o.g. Faktoren sozusagen die Basis, aber man sollte sein Augenmerk ebenso auf den Schallplattenspieler richten. Und hier insbesondere auf das Tonabnehmer-System! Zwei Dinge beim einem Tonabnehmer sind hier der Schlüssel zum guten Klang: 1. Die Technik (MM/MC) und der Schliff der Abtastnadel. Mehr Details zum Tonabnehmer steht weiter unten im Kap. 4 "Tonabnehmer". Bei hochwertigen HiFi-Anlagen spielt dann auch die Qualität des Entzerr-Vorverstärker (die Phonostufe) eine wichtige Rolle.    

 

Ein weiterer Aspekt der Klangqualität bei Schallplatten - und der wird deutlich hörbar, wenn man eine gute Anlage hat - ist die Pressqualität ("die Pressung") einer Schallplatte. Die Qualität der Pressung ist sehr häufig Gegenstand bei Gesprächen von Sammlern. Wie gut eine Pressung ist, hängt von einigen Faktoren ab, und das fängt schon an bei der Aufnahme im Tonstudio an, dann vom Mastering (Herstellung der Ur-Pressmatrize (Vater)), von der Presswerktechnik (Matrizen, Vinylmaterial) und letztlich auch vom Zustand der Schallplatte.  

 

Hinweis (LowEnd/HighEnd)

In diesem Ratgeber möchte ich das HighEnd-Segment nicht so tief beleuchten. Das würde den Umfang dieser Ratgebers zu stark aufblähen. Erwähnte Produktbeispiele, wenn überhaupt, das werden eher Einsteiger-und/oder Mittelklasse-Modelle sein.   

 

Mein Rat:

Für Einsteiger, empfehle ich zunächst nicht gleich "abzuheben" und sehr viel Geld in das HiFi-Equipment zu stecken. Verfügt man aber über ein entsprechendes Budet, dann empfehle ich eher in der Mittelklasse oder ggf. auch in der gehobenen Mittelklasse einzusteigen. 

 

Es gibt gute Zusammenstellungen von preiswerten Einsteiger-Komponenten. Alternativ ist es gar nicht so verkehrt, wenn man sich auch auf dem Gebrauchtmarkt umschaut, denn gebrauchte HiFi-Komponenten werden oftmals relativ günstig angeboten. Ich persönlich habe auch schon sehr gute Erfahrungen gemacht mit dem Kauf von B-Ware (Retouren). 

 

Ein Gespräch mit einem Verkäufer im HiFi-Laden kann hilfreich sein, muss es aber nicht unbedingt. Das hängt im wesentlichen von der Intension des Verkäufers ab (will er/sie wirklich gut beraten oder möglichst viel Umsatz machen?!).  

 

Mein Tipp:

Wer lieber neu kaufen will, dem empfehle ich mal in YouTube zu stöbern. Ein interessantes Beispiel einer wohl guten Einsteiger-Anlage für Plattensammler ist folgender Setup, vorgestellt vom YouTuber "Basementfourtyfive" (Stand 03/2024): klick HIER oder auf meiner Seite "HiFi-Anlagen" nachschauen: klick HIER


2. Die Klangkette 

Von der mechanischen Rille bis zum Klang im Ohr!

Bis die eingepresste Toninformation von der Schallplattenrille bis ins Ohr gelangt (man spricht von einer Klangkette), durchläuft das Tonsignal einige technische Stufen. Angefangen von der mechanischen Abtastung durch die Abtastnadel, die anschließende elektromagnetische Umwandlung in ein sehr schwaches elektrisches Signal, welches dann noch im Entzerr-Vorverstärker (Phonostufe) moduliert und verstärkt werden muss, anschließend in der Eingangsstufe im Verstärker nochmals angepasst und dann nochmals von der Ausgangstufe verstärkt und so schlussendlich an die Lautsprecher oder den Kopfhörer übertragen wird. Erst dann ist der Ton im Ohr!  

 

Wie die typischen Klangketten aussehen, zeigen die drei folgenden Beispiele: 

 

A) Klassische Anschlussvariante

    Der Plattenspieler ist direkt am Phono-Eingang des Verstärker angeschlossen. Die Verbindung erfolgt mit Cinchkabel.

B) Vorgeschalteter Phono-Vorverstärker

Hier wird das Signal des Plattenspielers an einen separaten Entzerr-Vorverstärker geleitet (dort moduliert und verstärkt) und dann an einen Verstärker/Receiver/Soundbar weitergegeben.  Diese Art der Plattenspielerbetriebs hat zwei Ursachen. Entweder hat der Verstärker keinen Phono-Eingang (was manchmal der Fall ist) oder man möchte mit eine Klangverbessrung durch einen hochwertigen Phono-Vorverstärker erreichen.

C) Plattenspieler mit integrierter Schnittstelle (Phono-Vorverstärker, A/D-Wandler (USB) oder Bluetooth) 

Mittlerweile werden, zumeist Einsteigermodelle, mit integrierter Schnittstelle angeboten. Das bietet den Vorteil den Plattenspieler an einer kleinen (=mit wenig Komponenten) HiFi-Anlage zu betreiben. Die integrierten Module sind typischerweise entweder ein Phono-Vorverstärker, ein A/D-Wandler mit USB-Ausgang oder eine Bluetooth-Schnittstelle.


3. Plattenspieler

Wissenswertes zum Plattenspieler:

  • Wodurch unterscheiden sich eigentlich Plattenspieler-Modelle?
  • Was ist für einen guten Klang am Plattenspieler wichtig?
  • Was macht den Preisunterschied aus?
  • Welcher ist der richtige Plattenspieler für mich?
  • Wieviel sollte man investieren?
DUAL Modell DTJ-301.1 (Bild zum vergrößern anklicken)
DUAL Modell DTJ-301.1 (Bild zum vergrößern anklicken)

Die Komponenten eines Plattenspielers

Ein Plattenspieler besteht aus einer Reihe von mechanischen und elektromechanischen Bauteilen. Hier eine Auflistung einiger Komponenten, die aber nicht alle komplett bei jedem Plattenspieler-Modell vorhanden sind: 

  • der Plattenteller und das Plattenteller-Lager
  • das Antriebssystem (Motor)
  • Schalter für die Drehzahl (45 und 33; (45 für 7"-Singles und 12"-Singles (maxi); 33 für 12"-LPs)
  • Drehzahlreger zur Feinjustierung der Plattenteller-Drehzahl mit optischer Kontrolle (Stroboskop)
  • Anzeigen/Display für Umdrehungsgeschwindigkeit
  • der Tonarm und das Tonarmlager
  • Höhenverstellung für den Tonarm
  • Antiskating-System
  • Tonarm-Lift mit Höheneinstellung
  • der Tonabnehmer mit der Abtastnadel
  • optional: Ein- und Abschaltautomatik
  • Anschlussbuchsen zur Verkabelung an die Stereoanlage/Verstärker
  • internes 220V-Netzteil oder separates 220V-Netzteil
  • das Gehäuse, optional mit einer Abdeckung 

Wodurch unterscheiden sich Plattenspieler-Modelle? 

Plattenspieler unterscheiden sich grundsätzlich durch ihren Aufbau (Chassis), der verbauten Technik, verwendetes Material, der Ausstattung und in der Betriebsart.

 

Betriebsart:

Bezogen auf die Betriebsart lassen sich Plattenspieler in drei Modellklassen einteilen:

- manueller Betrieb (von Hand Tonarm/Tonabnehmer aufsetzen und am Ende wieder von Hand abheben)

- halbautomatischer Betrieb  (am Ende der Schallplatte schaltet der Plattenspieler ab, d.h der Antrieb wird ausgeschaltet)

- vollautomatischer Betrieb  (per Taster das Abspielen starten und am Ende der Schallplatte fährt der Tonarm autom. zurück)

 

Aufbau/Gehäuse:

Das klassische Gehäuse (Fachbegriff: Chassis) ist ein furniertes oder lackiertes, viereckiges Holzgehäuse. Daneben gibt es, manchmal exotisch wirkende, Konsolen (einige Beispiele  unterschiedlicher Gehäuse- und Konsolen-Ausführungen, habe auf der Seite "Meine Plattenspielerwelt" zusammengestellt: klick HIER). 

 

Technik/Material: 

Der Plattenteller besteht normalerweise aus einer massiven Aluguss-Legierung. Der Tonarm besteht aus einem dünnwandigen Eisen- oder Aluröhrchen, eher selten aus Kohlefaser oder aus Holz. 

 

Das Antriebssystem für die Rotation des Plattentellers unterscheidet sich hauptsächlich in der Art wie Antriebskraft auf den Plattenteller übertragen wird. Sehr häufig verwendet man einen Riemenantrieb, manchmal auch ein Reibrad und oftmals sitzt der Plattenteller direkt auf der Motorachse (Fachbegriff: Direktantrieb). 

 

Dämpfung/Entkopplung:

Plattenspieler-Entwickler bedämpfen den Plattenspieler mit unterschiedlichen Methoden und Materialien, um mechanische Schwingung von der Schallplatte abzuleiten (eliminieren) und auch den Plattenteller möglichst ohne störende Schwingungen anzutreiben. Z.B. ist die Konsole auf Spiralfedern gelagert, der Antrieb des Plattenteller erfolgt mit einem Gummiriemen damit die Schwingungen des Elektromotors nicht übertragen werden, oder der Motor sitzt in Gummilagern oder sogar in einem separaten, externen Gehäuse. Auch die die Plattentellerauflage besteht aus besonderen Material, z.B. aus echtem Leder. Bei manchen Modellen ist zusätzlich eine Plattenklemme oder Auflagegewicht im Lieferumfang enthalten.     

 

Ausstattung:

In früheren Zeiten, so in den 80er/90er/00er Jahren, gab es bei verschieden Plattenspieler-Herstellern einen gewissen Trend die Plattenspieler mit zusätzlichen Besonderheiten auszustatten (viele Knöpfe, Display, Beleuchtung, Automatik-Funktionen, etc.) auszustatten. Heutzutage ist der Trend die Plattenspieler wieder eher minimalistisch auszustatten, was die Bedienung betriff (z.B. gibt es kaum noch neue Modelle, die eine Automatik-Funktion besitzen), aber es sind dafür neue Schnittstellen  hinzugekommen, z.B. USB (Analog/Digital-Wandler), Bluetooth, symmetrische Anschlüsse, integrierte Phonostufe 

 

Die Funktionsweise und Bedienung eines Plattenspielers

Werksfoto: Acoustic Solid / Modell Solid Wood
Werksfoto: Acoustic Solid / Modell Solid Wood

Die Schallplatten wird auf den Plattenteller gelegt. Die Oberfläche des Plattenteller ist mit einer Hartgummimatte bedeckt, damit die Unterseite der Schallplatte geschont wird. Der Plattenspieler wird eingeschaltet und der Antrieb wird gestartet. Der Tonarm/Tonabnehmer wird mittels Tonarmlift an die Einlaufrille positioniert und abgesenkt. Der Plattenteller wird von einem elektronisch geregelten Elektromotor angetrieben, der den Plattenteller der Nenndrehzahl rotieren lässt. Zum Abtasten der spiralförmigen Rille  der Schallplatte wird der Tonabnehmer auf der Plattenoberseite aufgesetzt und die Spitze der Abtastnadel gleitet in der Rille. Damit der Tonabnehmer der Rille folgen kann, sitzt der Tonabnehmer auf einem beweglichen Tonarm. Der vordere Teil des Tonarms hat eine Tonabnehmer-Halterung (Fachbegriff: Headshell) an der der Tonabnehmer befestigt ist. Am hinteren Ende des Tonarms befindet sich ein bewegliches Tonarmgewicht. Mit diesem Gewicht wird der Tonarm ausbalanciert, damit die Spitze der Abtastnadel mit einer definierten Auflagekraft durch die Rille gleitet. Wie groß diese Auflagekraft sein soll, das steht entweder in der Betriebsanleitung des Plattenspielers oder im Datenblatt des Tonabnehmer-Systems. 

 

Die meisten Plattenspielermodelle haben einen Tonarm-Lift zum Anheben und Absenken des Tonarms und einen Regler zur genauen Einstellung der Plattenteller-Drehzahl (Umdrehungsgeschwindigkeit (Fachbegriff: Pitch Control)).  

 

Beim Abspielen bewegt sich der Tonarm/Tonabnehmer langsam in Richtung der Drehachse. Sobald der Tonarm, respektiver das Tonabnehmersystem, das Rillenende (Auslaufbereich der Schallplatte) erreicht, dann wird der Antriebsmotor automatisch abgeschaltet und der Plattenteller trudelt aus bis zum Stillstand. Mit dem Lift wird dann der Tonarm in die Grundstellung zurückgefahren, entweder manuell oder durch eine Automatik.

 

Jeder Schallplattenspieler hat ein sogenannten "Antiskating-System". Das  Antiskating-System dient zur exakten Führung der Abtastnadel innerhalb der Rillenmitte. Bedingt durch die Drehgeschwindigkeit der Schallplatte, der Reibkraft der Nadelspitze in der Rille und der Position der Tonarmlagerung zur Drehachse (Mittelpunkt des Plattentellers), entsteht eine Kraft (Fachbegriff "Skating"), die die Nadelspitze an die Innenseite der Rille drücken würde. Somit würde die Nadel in der v-förmigen Rille immer die Innenseite stärker Abtasten als die äußere Seite. Das Antiskating-System wiederum erzeugt eine Gegenkraft auf den Tonarm, sodass die Skatingkraft kompensiert wird und die Abtastnadel beide Seiten der Rille (Fachbegriff: "Rillenflanken") gleichermaßen abtastet. Die Stärke mit der das Antiskating-System auf den Tonarm wirkt, ist manuell am Plattenspieler einstellbar. Wie man das genau macht, das ist abhängig vom jeweiligen Plattenspielermodell und ist in der Bedienungsanleitung des Plattenspieler beschrieben.         

 

Mein Rat:

Installation/Inbetriebnahme: Auf jeden Fall sollte man beim Plattenspieler auf die Aufstellung und Justierung achten und deshalb bitte unbedingt die Bedienungsanleitung lesen! Manche Modell sind komplett vorinstalliert, viele Modelle müssen aber teilweise zusammengebaut und justiert (eingestellt) werden. 

Tipp: Schaut mal in meine Homepage-Seite "Aufstellung und Justierung" (klick HIER). Dort findet Ihr viele Hinweise zur Aufstellung (Platzierung) und der Justage von Plattenspielern.

 

Was macht den Preisunterschied aus? 

Werksfoto: Tonarm von LANGER AUDIO
Werksfoto: Tonarm von LANGER AUDIO

Schaut man sich im Plattenspielermarkt so um, dann wird man feststellen, da gibt es eine enorm große Preisspanne. Billig-Modell unter 200€ (die ich nicht empfehle) bis hin zu Preisen in hohen vierstelligen Beträgen. Platten abspielen tun sie alle, aber wie kann es zu  so großen Preisunterschieden kommen.

 

a) Technik & Material

Liest man die Werbetexte und Beschreibungen, da wird schnell klar, dass in den teuren Modellen viel Know-How und besondere Materialen, sowie einige technische Raffinessen implementiert sind.

 

Bei sehr billigen Plattenspieler sind sehr viele Elemente aus einfachen Plastik gefertigt. Teile aus Holz oder Metall findet man nur dort, wo Plastik ungeeignet ist. Der Tonabnehmer und die Abtastnadel sind simpel gebaut. Elemente zur Dämpfung findet man eher nicht. Insgesamt ist der Klang, die Haptik und Haltbarkeit am unteren Level angesiedelt.

 

Anders hingegen ist das bei höherwertigen und bei hochwertigen Plattenspielern. Hier wird möglichst optimales Material verwendet, wenn es zur Verbesserung des Klangs beiträgt, oftmals aber auch, um die Optik zu steigern (z.B. verchromte, sehr massive Metallelement).  Da gibt es z.B. elektronisch geregelte Antriebe mit geringsten Gleichlaufschwankungen und präzisen Drehzahlen, massive Plattenteller mit besonderen Plattentellerauflagen, hochwertige Tonabnehmer-Systeme mit speziell geschliffenen Abtastnadeln, besondere Lager für den Plattenteller und Tonarm, aufwendige Tonarmkonstruktionen, die genau an den Tonabnehmer angepasst sind, ausgeklügelte technische Lösungen zur Vermeidung von Schwingungen und Vibrationen, sowie hochwertig gefertigte Chassis und Konsolen. Aber all das hat nun mal seinen Preis. 

 

b) Produktions-Kosten  

Ein weiterer Preisfaktor sind natürlich die Produktionskosten, z.B. die großen japanischen HiFi-Produzenten (Pioneer, Denon, Yamaha, Panasonic, ...) fertigen teileweise automatisiert und in relativ großen Stückzahlen. Trotzdem sind viele Fertigungsschritte rein manuell von Mitarbeitern in Fertigungslinien zu bewerkstelligen. Bei den High-End-Plattenspielern sind es oft kleinere Manufakturen (z.B. Transrotor (klick HIER), Scheu Analog, Levar (klick HIER) oder Acoustic Solid (klick HIER) ), die sehr viele Teile selbst fertigen oder speziell auch bei Spezialisten anfertigen lassen und den Plattenspieler in nur  kleine Stückzahlen komplett selbst zusammenbauen. Spezielle Kundenwünsche können oft, gegen entsprechendes Entgelt, realisiert werden.

 

Mein Rat: 

Bei der Auswahl sollte man sich nicht durch die teilweise sehr martialisch anmutenden Modellen beeindrucken lassen. Für einen guten Plattenspieler muss man nicht hohe vierstelle Summen ausgeben, schon gar nicht wenn man Neueinsteiger ist. Modelle im Bereich der 500€-Klasse (insbesondere von Rega, Pro-Ject, DUAL, Thorens, Pioneer, Audio-Technica, TEAC, ...) sollte man als Anfänger eher in Betracht ziehen.   

Ein echte Alternative ist aber auch der Gebrauchtgeräte-Markt, insbesondere kann es lohnenswert sein, wenn noch gut erhaltene Vintage-Geräte angeboten werden. 

 

Was ist für einen guten Klang am Plattenspieler wichtig?

 

<<< tbd: >>>

Einfluss der Plattenspieler-Komponenten auf den Klang 

 

Antrieb (Motor, Getriebe)

Plattenteller / Palttentellerlager

Tonarm / Tonarmlager / Headshell 

Tonabnehmer / Nadel   (Compliance, s. Lexikon v. Fairaudio)

Dämpfungstechnik 

 

Low Fidelity (LoFi) / High Fidelity (HiFi)

Eigentlich verständlich und logisch ist die Tatsache, um so teurer ein Plattenspieler ist, um so mehr Klangtreue (Fidelity) wird er haben. Bei den LowEnd-Geräten wird geschaut, wo (an welchen Komponenten) kann der Aufwand (=Kosten) möglichst gering gehalten werden. Bei hochwertigen Modellen wird dagegen auf die Wertigkeit (Qualität) der einzelnen Komponenten    geachtet. An jeder Komponente eines Plattenspielers  kann man sparen oder im Gegenteil, etwas mehr investieren, z.B. an der Technik und Material vom Plattenteller, Tellerlager, Antrieb, Tonarm, Tonabnehmer,  Abtastnadel, Dämpfung , Anschlusskabel und dem Gehäuse .

  

Wieviel sollte man beim Plattenspielerkauf investieren?

Wie bei allen HiFi-Komponenten, so gibt es auch bei Plattenspielern eine enorme Bandbreite, was die Ausstattung, Technik und somit Preisspanne anbelangt. Gute Einsteiger-Modelle liegen im mittleren 3 stelligen Bereich und reichen aber im HighEnd-Segment bis in sehr hohe 4-stellige Euro-Beträge.  

 

Der Markt an Plattenspieler-Modellen ist viel größer als man zunächst vermutet. Für Anfänger bieten die großen HiFi-Produzenten allerdings relativ preiswerte Einsteiger-Modelle, beispielsweise REGA, Pro-Ject, DUAL, Thorens, Sony, Denon, Pioneer, Audio Technica, Technics, TEAC, MAGNAT, Yamaha, REKKORD, ... 

Auszug aus Bestenliste der Zeitschrift stereoplay (09/2023)
Auszug aus Bestenliste der Zeitschrift stereoplay (09/2023)

Wer allerdings bereit ist vierstellig zu investieren, der kann sich meine Übersicht zu Plattenspielern "Made In Germany" anschauen. Alleine in Deutschland gibt es ca. 40 Hersteller von Schallplattenspielern (Stand 04/2024). Fast alle sind aber kleinere Manufakturen, die sehr hochwertige Plattenspieler in kleinen Serien herstellen und vertreiben (klick HIER).

Werksfoto: Clearaudio - Modell concept
Werksfoto: Clearaudio - Modell concept

Mein Rat:

Wenn ich Anfänger wäre, dann würde ich möglichst nicht unterhalb der 300€-Marke einkaufen, denn die Qualität dieser Geräte ist nicht besonders gut. Wenn es aber das Budget erlaubt, dann doch eher in der Preisklasse zwischen 500-1000€ umschauen. Ferner kann man bei den Plattenspieler später noch, in einem zweiten Investitionsschritt, einen Tonabnehmer-Upgrade durchführen, ohne dabei gleich einen neuen Plattenspieler kaufen zu müssen. Die Tonabnehmer sind normalerweise austauschbar (vorher aber bitte das Kapitel "Tonabnehmer" lesen!) und in den Preisklassen ab 100/200/300€ und darüber bekommt man schon hervorragende Tonabnehmer.

 

Welcher ist der richtige Plattenspieler für mich? 

Oder auch "Welchen Plattenspieler empfiehlts Du mir?"  

Oh mein Gott - Es ist m.E. nicht möglich allgemeinen diese Frage zu beantworten! Warum?

Nun, dazu muss man mehrere Fragen bzgl. Budget, vorhandenes HiFi-Equipment, Erwartungen an die Klangqualität, Schallplattensammlung, Platzierungsmöglichkeiten usw., diskutieren und dann schauen, was die Plattenspielerhersteller gerade so anbieten. Hilfreich könnte auch sein, diese Frage mit anderen Leuten zu diskutieren und nach einer Empfehlung fragen. Ob man einen ganz neuen Plattenspieler, alternativ B-Ware oder einen Gebraucht kaufen möchte, das muss jeder für sich selbst entscheiden.   

 

Auf was sollte man beim Kauf besonders achten?

Selbstverständlich sollte der Plattenspieler einem klanglich zusagen, denn das ist eigentlich der wichtigste Aspekt. Allerdings bin ich aber auch der Meinung man sollte beim Plattenspielerkauf, möglichst zuvor den Plattenspieler real anschauen, denn die Technik, die Bedienung, die Verarbeitung und auch die Haptik insgesamt, sind wesentliche Kaufkriterien!

 

Genauer betrachten sollte man sich die Antriebstechnik, den Tonarm (inkl. Lagerung und Ausgleichsgewicht), sowie den Tonabnehmer (!) und die Bedienung (Ein/Aus, Antiskating-Einstellung und Tonarmbedienung/Lift) und die Qualität der Abdeckung (z.B. die Scharniere).

 

Wichtig ist auch, wie man den Plattenspieler an seine Musikanlage anschließen kann. Hat die HiFi-Anlage keinen Phono-Stufe (Phono-Vorverstärker/Phono Pre-Amp), dann benötigt man zusätzlich einen Phono-Vorverstärker. 

 

Modell-Beispiele

Hier eine Fotogalerie von Plattenspieler-Varianten in verschiedenen Design, mit unterschiedlicher Technik und Ausstattung:



4. Tonabnehmer

Ortofon 2M Blue (Moving Magnet)
Ortofon 2M Blue (Moving Magnet)

Einleitung/Überblick 

Im folgenden Abschnitt wird das Tonabnehmer-System genauer betrachtet. U.a. findet man in diesem Kapitel beispielsweise Antworten zu diesen Fragen:

  • Welchen Einfluss hate der Tonabnehmer auf die Klangqualität?
  • MM und MC Tonabnehmer: was bedeutet das?
  • Wie funktioniert ein Tonabnehmer?
  • Woran erkenn ich, ob eine Nadel ausgetauscht werden muss?
  • Wie reinige ich eine Abtastnadel?
  • Wie wird eine Abtastnadel ausgewechselt?
  • Wie ersetzt man einen Tonabnehmer?

 

Die kleine Box, die Ende des Tonarms befestigt ist, das ist das Tonabnehmer- System (englische Begriff: Cartridge). Die Aufgabe des Tonabnehmer ist die Klanginformationen in der Rille abzutasten und in elektrische Signale umzuwandeln. Das Abtasten erfolgt mechanisch durch die Abtastnadel. Lediglich die Spitze der Abtastnadel taucht in die unebene Rille ein und durch die Rotation der Schallplatte wird die gesamte Abtastnadel in feinste Schwingungen versetzt. Diese Schwingungen werden durch den Tonabnehmer in elektrische Signale umgewandelt und vom Plattenspieler an die Musikanlage weitegegeben.  In der Musikanlage werden die Signale vom Tonabnehmer verstärkt und über die Lautsprecher oder Kopfhörer in hörbaren Ton (Klang) umgewandelt. 

 

Der Tonabnehmer sitzt ganz vorne am Tonarm und wird zum Abspielen der Schallplatte in der Einlaufrille aufgesetzt. Je nach Plattenspieler-Modell wird der Tonabnehmer mit dem Tonarmlift manuell aufgesetzt oder es geschieht automatisch durch eine Mechanik. 

 

Tonabnehmer unterscheiden sich hauptsächlich durch die Technik zur Tongenerierung (mehr dazu weiter unten), sowie durch die Form und Bauart des Gehäuse und der Abtastnadel. 

 

Welchen Einfluss hat der Tonabnehmer auf die Klangqualität?

Die Klangqualität, d.h. die möglichst exakte Reproduktion des Tons, ist unmittelbar davon abhängig, wie exakt die Rille durch die Abtastnadel abgetastet werden kann und wie gut die mechanischen Schwingungen der Abtastnadel in elektrische Signale umgewandelt werden können. Diesen Zusammenhang kann man sehr deutlich nachvollziehen und zwar dann, wenn die Abtastnadel (die Nadelspitze) nach und nach verschmutzt. Dann wird der Ton der Schallplatte mit der Zeit immer dumpfer, denn die viele Details der Rille werden nicht mehr richtig abgetastet, weil die Schmutzpartikel an der Nadelspitze wie ein Schwingungsdämpfer wirken. Übrigens, den gleichen Effekt hat man auch dann, wenn man eine stark verschmutzte Schallplatte abspielt.

 

Mein Rat:

Was die Klangqualität betrifft, ist das Tonabnehmer-System, im Zusammenspiel mit dem Phono-Vorverstärker, die beiden wichtigsten Komponenten beim Schallplatten hören! Meine persönliche Empfehlung ist lieber etwas mehr Geld in das Tonabnehmer-System mit einer hochwertigen Abtastnadel zu investieren, als in ein teures (optisch aufgemotztes) Plattenspielerlaufwerk. Das schwächste Glied in einer Klangkette limitiert die Güte der Klangqualität und das ist leider oftmals der Tonabnehmer. 

 

Herstellerübersicht:

In Sachen HiFi-Tonabnehmer-Systeme sind folgende Firmen am Markt stark präsent: Audio-Technica (AT), Benz Micro, Clearaudio, DenonGoldringGrado, Lyra,, Linn, NagaokaOrtofonPro-JectRega, ShureSumiko Audio,  usw.  (mehr Details dazu gibt es auf meiner Homepage-Seite: "Tonabnehmer").

 

Tipp: Viel mehr  Informationen zum Tonabnehmer, habe ich in meinem Plattenlexikon zusammengestellt (s. Kap. 8.2.5 "Tonabnehmer": klick HIER).  

 

So funktioniert ein Tonabnehmer

Wie bereits oben beschrieben, ist die Aufgabe des Tonabnehmers mit Hilfe der Abtastnadel die Schallplattenrille abzutasten (auszulesen) und daraus ein elektrisches Signal für die Musikanlage zu generieren. Eine genauere Betrachtung, wie das geschieht, ist insofern von Bedeutung, weil es zwei unterschiedliche Methoden der Signalgenerierung gibt und deshalb gibt es zwei unterschiedliche Tonabnehmer-Typen, den sogenannten MM-Tonabnehmer und den MC-Tonabnehmer (die Unterschiede und die Vor- und Nachteile der beiden Varianten sind im nächsten Abschnitt beschrieben). In diesem Abschnitt wird die grundsätzliche Funktion des Tonabnehmer-Systems kurz aufgezeigt.  

© Graphik Firma GOLDRING: www.goldring-systeme.de
© Graphik Firma GOLDRING: www.goldring-systeme.de

Die rechte animierte Grafik der Firma GOLDRING (in Deutschland vertreten durch die Vertriebsfirma IDC Klaassen (klick HIER) zeigt schematisch das Funktionsprinzip eines Moving Magnet (MM) Tonabnehmer-Systems. 

 

Die Nadelspitze wird durch die Schallplattenrille in Bewegung versetzt 

(hier schematisch mit einer Pendelbewegung dargestellt). Die Abtastnadel sitzt auf einem Nadelträger ("Cantilever"). Der Nadelträger

ist beweglich an einem Drehpunkt ("Damper" / Pivot") gelagert. Am Nadelträger ist am hinteren Ende ein Magnet befestigt, der ebenfalls die gleiche Pendelbewegung ausführt wie der Nadelträger (daher kommt die Bezeichnung MM = Moving Magnet). 

 

Durch die Pendelbewegung des Magneten wird in dem "Poleshoe" (Polschuh), der aus einer besonderen Eisenlegierung besteht, ein zur Bewegung korrespondierendes Magnetfeld erzeugt, das wiederum durch einen elektromagnetischen Effekt im "Coil" (Drahtspule) ein schwaches elektrisches Stromsignal generiert (hier angedeutet durch die braun/gelben Impulse). Somit wird aus der abgetasteten Rilleninformation (Fachbegriff "Flankenschrift") ein elektrisches Signal erzeugt. Dieses Signal wird im Nachgang verstärkt und durch die Musikanlage und Lautsprecher/Kopfhörer in hörbaren Ton umgewandelt. 

 

Hier eine, wie ich finde, ganz tolle Animation von der Firma SUMIKO AUDIO (USA/Japan) zur Funktionsweise eines Tonabnehmers: www.youtube.com/watch?v=MdC0VSfKVAk

 

Theorie und Praxis:

Soweit die Theorie., aber in der Praxis steckt viel Know-How und Erfahrung in der Konstruktion und Fertigung eines Tonabnehmers. Z.B. die Art der Befestigung der Nadelspitze auf dem Nadelträger, das verwendete Material und Form der Nadel (Nadelschliff, die Verrundung, Befestigung), das Material des Damper (Lager des Nadelträgers) und der Polschuhe, sowie die Dimensionierung der Spule(n), all das muss aufeinander abgestimmt sein! 

 

MM und MC-Tonabnehmer

Die Tonabnehmer lassen sich grob in zwei System-Typen unterteilen: die MM-Tonabnehmer und die MC-Tonabnehmer. 

Beim MM-Tonabnehmer bewegt sich ein Magnet (MM=Moving Magnet; s.o.) und bei dem MC-Tonabnehmer bewegt sich eine Spule (Coil), die das elektrische Tonsignal erzeugen.  

 

MM = Moving Magnet 

  • große Auswahl
  • sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
  • Klangqualität etwas geringer im Vergleich zu MC-Systemen
  • Abtastnadel kann ausgetauscht werden
  • Kompatibel zu den PHONO-Vorverstärker-Eingängen
    an den Stereo-Anlagen bzw. Verstärkern

 

MC = Moving Coil

  • relativ teuer
  • sehr gute Klangeigenschaften!
  • geringere Verzerrungen und sehr gute Stereo-Abbildung durch bessere Kanaltrennung und durch  geringeres Übersprechen
  • benötigt einen separaten MC-Vorverstärker oder eine Bridge zur Signalanhebung
  • Abtastnadel kann nicht ausgetauscht werden

Die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Systemtypen sind die Klangeigenschaften und der Preis. Zudem muss man beachten, dass nur beim MM-Tonabnehmer die Abtastnadel ausgetauscht werden kann, nicht aber bei einem MC-Tonabnehmer-System. Beim Abtasten der Rille unterliegt die Abtastnadel einem mechanischen Verschleiß. Dieser ist zwar sehr gering, aber nach einer Benutzungsdauer von ca. +/-1200 Betriebsstunden (btw: das entspricht 50 Tage Dauerbetrieb), kann einen Abtastnadel abgenutzt sein (muss aber zwangsläufig nicht so sein, aber man sollte die Abtastnadel dann überprüfen). 

Komponenten eines MM-Tonabnehmers
Komponenten eines MM-Tonabnehmers

Ein weiterer Unterschied der beiden System-Typen, liegt in der unterschiedlich Signalausgangsspannung (ca. 5 mV bei MM und im Bereich von ca. 0,5 mV beim MC-System (zum Vergleich: eine Taschenlampenbatterie hat 1.500mV). Daher muss im Phono-Vorverstärker, je nach verwendeten System-Typ, das Signal unterschiedlich stark verstärkt werden. Deshalb haben viele Phono-Vorverstärker zwei separate Anschlussbuchsen (MM und MC) oder haben alternativ einen MC/MM-Umschalter.  

 

Hinweis zum MC-Tonabnehmer:

Sollte  die Stereoanlege bzw. der Verstärker einen PHONO-Eingang haben und man möchte ein MC-Tonabnehmer verwenden, dann benötigt man einen zusätzlichen, MC-fähigen Phono-Vorverstärker. 

Ferner:  ist beim MC-Tonabnehmer die Abtastnadel verschließen oder defekt, dann muss leider der gesamte Tonabnehmer ausgetauscht werden. Anm.: heutzutage gibt es nur noch ganz wenige HiFi-Spezialisten, die in der Lage sind aneinem MC-System eine defekte Nadel zu reparieren. Dieser Reparaturtechnik nennt man "Retipping" . Rentabel ist so etwas aber nur, bei sehr teuren Tonabnehmer-Systemen. Hier einige Infos zum Retipping: klick HIER.

  

Tipp:

Viel mehr Informationen zu den einzelnen Unterschieden, zwischen einem MM- und MC-Tonabnehmer, findet man auf der Seite der Handelsfirma IDC Klaassen/Goldring: klick HIER. 

 

Mein Rat: 

Als Einsteiger empfehle ich eh einen Plattenspieler deutlich unterhalb von 1000€. Bei den allermeisten Modellen in dieser Preisregion ist ein MM-Tonabnehmer im Einsatz. Das ist m.E. für den Einstieg völlig ausreichend. Wer aber den Klang noch weiter verbessern will, der kann das Tonabnehmer-System gegen ein klanglich höherwertiges Modell austauschen. Ob es ein MM-System ist oder ein MC-System ist, dass kann jeder für sich selbst entscheiden.

Hier meine Modell-Beispiele um einen Plattenspieler unterhalb der 1000€-Marke klanglich aufzurüsten:

"2M Red" oder "2M Blue" von ORTOFON (klick HIER) oder die Modell "VM95ML" oder "VM95SH" von Audio Technica (klick HIER) oder die Modelle der Grado-Prestige-Serie "Red3" und "Gold3" (klick HIER).

 

Tipp: für Preisbewusste, die sich  z.B. einen älteren, gebrauchten Plattenspieler zugelegt haben, hier (m)ein Vorschlag: ein legendärer Tonabnehmer für Einsteiger war der AT95E, ist aber leider nicht mehr erhältlich (dieses Modell dürfte vermutlich der weltweit der meistverkaufte Tonabnehmer überhaupt gewesen sein). Aber es gibt einen verbesserten Nachfolger: der AT-VM95E (Preis ca. 50€)!

 

Ein Exkurs zur Abtastnadel (Typen, Formen, Lebensdauer, ...)

Werksfoto: Audio Technica VM95SH
Werksfoto: Audio Technica VM95SH

(Abtastnadel/Nadel/Plattennadel/Tonnadel)

Ergänzen möchte ich noch ein paar Informationen zum Abtastnadel. Wie oben bereits erwähnt, sind im Gegensatz zum MC-Tonabnehmer bei einem MM-Tonabnehmern die Abtastnadel austauschbar. Somit kann bei Abnutzung oder einem Defekt die Nadel ersetzt werden.

 

Wie lange hält eine Abtastnadel?

Die Betriebsstunden (Haltbarkeit) einer Abtastnadel ist begrenzt, da sie die Rille berührt und sich beim Rillenabtasten mit der Zeit abnutzt. Die Nadelspitze sitzt in der rotierenden, unebenen Tonrille und durch die Reibung entsteht an der Nadelspitze ein extrem geringer, aber permanenter Abrieb und im ungünstigsten Fall kann es sogar zu einer Absplitterung kommen. Ein Absplitterung kann gefährlich werden, da sie im ungünstigen Fall die Rillenstruktur (Flankenschrift) beschädigen kann.

 

Die Lebensdauer einer Nadel ist hauptsächlich abhängig von dem verwendeten Material der Nadelspitze, der Nadelform (Schliff), zudem vom eingestellten Auflagegewicht mit dem der Tonabnehmer (respektive die Nadelspitze) auf der Schallplatte aufliegt und von der Genauigkeit der Anti-Skating-Einstellung.

 

Der Hersteller Audio-Technica gibt in seinem Tonabnehmer-Prospekt von 2017  (S. 29, Punkt 3) folgende Richtwerte für seine Abtastnadeln an:

 

Nadeltyp/Nadelschliff vs. Betriebsstunden

konisch / sphärisch     =  300 bis 500 Std.  (500 Std. entspricht ca. 21 Tage Dauerbetrieb)

elliptisch                          =  300 Std.                (300 Std. entspricht ca. 12,5 Tage Dauerbetrieb)

Microline                         = 1000 Std.               (1000 Std. entspricht ca.41,7 Tage Dauerbetrieb)

Shibata & Line Contact =  800 Std.                (800 Std. entspricht ca. 33,3 Tage Dauerbetreib)

 

Bezüglich der Angaben zu den genannten Betriebsstunden, geben die Hersteller oftmals eine Toleranz von ca. +/-30% an! 

 

Abtastnadeln unterscheiden sich hauptsächlich durch die Form und dem Nadelschliff (s.u.), durch das verwendete Material des Nadelträgers (Cantilever), dem Material des Lagers (Damper/Pivat) und dem verwendeten Materials der Nadelspitze (z.B. eine spezielle Metalllegierung oder aus Diamantkristall). Allerdings kann man die Abtastnadel nur als komplette Einheit (Nadelspitze, Nadelträger, Halterung) austauschen. 

 

Es gibt Anbieter, beispielweise ORTOFON (OM-Serie) oder Audio-Technica (AT-VM95Mxx-Serie), die ein MM-Tonabnehmer-Basissystem (Body) anbieten und haben verschiedene Abtastnadel-Varianten (mit unterschiedlichen Schliffen) im Angebot, d.h. man kann die gleiche Nadel nachkaufen oder sogar einen "Nadel-Upgrade" machen.

 

In meinem Pflegelexikon habe ich zum Begriff "Abnutzung Abtastnadel" weitere Details zur Lebensdauer zusammengestellt: klick HIER.

  

Wie erkenne ich, dass die Nadel ausgetauscht werden muss?

Ein Verschleiß der Nadel ist mit bloßem Auge nicht erkennbar. dazu benötigt man ein Mikroskop. 

 

Dann schon eher durch das Klangbild, wenn beispielsweise der Klang bei verschiedenen Schallplatten schlecht bleibt, z.B. leichte Verzerrungen, dumpfer Klang, kaum Höhen. Ich gebe offen zu, dass man das vermutlich gar nicht bemerkt, denn die Verschlechterung tritt ja nicht schlagartig ein, sondern ist ein ganz langsamer, schleichender Prozess.  

Werksfoto: Audio Technica, ein Schnittmodell des AT-VM95SH (MM-Tonabnehmer)
Werksfoto: Audio Technica, ein Schnittmodell des AT-VM95SH (MM-Tonabnehmer)

Ein Beispiel aus meiner Praxis: ich hatte den Fall, dass gegen Ende der Schallplatten deutliche Verzerrungen hörbar waren. Zunächst dachte ich, es liegt an der einen Schallplatte, aber das Phänomen trat dann auch bei anderen Platten auf. Dann vermutete ich, dass der Tonabnehmer nicht mehr richtig justiert war. Der anschließende Check (VTA/SRA-Position) ergab aber keinerlei Abweichungen. Aber als ich dann die Nadel unterm (USB-)Mikroskop betrachtete, da war eine seitliche Absplitterung erkennbar.  Nach dem Austausch der Nadel, war der Klang wieder einwandfrei!  

 

Mein Rat: 

Wer den Verdacht hat, dass die Nadel verschließen ist, der sollte die Nadel lieber früher als später austauschen. Wer ein Mikroskop hat, kann das ja auch optisch überprüfen (Tipp: vielleicht besitzt jemand im Bekanntenkreis ein Mikroskop?!). Oder man geht direkt zu einem HiFi-Laden, denn die haben normalerweise das entsprechende Equipment. 

 

Noch ein Hinweis: wer sich einen altes Tonabnehmersystem oder alten Plattenspieler zulegt (z.B. Flohmarktkauf oder Kellerfund), der sollte auf jeden Fall die Nadel austauschen. Nicht nur weil die Nadel ggf. verschließen sein kann, sondern höchstwahrscheinlich ist das Lager (Aufhängung) des Nadelträgers (Damper) nicht mehr in Ordnung. Dazu muss man wissen, dass das Material aus einer spezielle Kautschuk-Mischung besteht und die verliert im Laufe der Jahre die Elastizität

und somit wird Bewegungsfreiheit die Abtastnadel eingeschränkt. Das führt ebenfalls zu einem Klangverlust.

 

Nadelformen und Schliffe 

Die Spitze der Abtastnadel ist feiner und spitzer als die einer Stecknadel! Das ist aber nur unter einem Mikroskop vergleichbar. Die Nadelspitzen werden kegelförmig, sphärisch oder auch elliptisch spitz zugeschliffen. Hochwertige Nadeln haben zusätzlich seitliche Flankenschliffe (vgl. dz, die obige Grafik). Der Grund dieser zusätzlichen Schliffe ist eine möglichst genaue Passform zu erreichen, damit die Nadelspitze einen verbesserten Sitz in der Rille hat. Um so besser die Passform, umso besser kann die Rille abgetastet werden und umso natürlicher ist die Wiedergabequalität. 

 

Die folgende Grafik zeigt drei unterschiedliche Nadelschliffe und man erkennt sehr gut, umso aufwendiger der Schliff ist, umso besser (satter) passt die Nadelspitze in die v-förmige Schallplattenrille:

Mein Tipp:

Viel mehr  Informationen zur Abtastnadel und den diversen Nadelschliffen, habe ich in meinem Plattenlexikon zusammengestellt (s. Kap. 8.2.7 "Abtastnadel": klick HIER)! 

Wie reinige ich am besten eine verschmutze Plattennadel?

Foto: good-vinyl.de: verschmutzte und gereinigte Abtastnadel
Foto: good-vinyl.de: verschmutzte und gereinigte Abtastnadel

Ein CD-Hörer wird bei diesem Thema nur müde lächeln, aber das  Verschmutzen der Abtastnadel beim Schallplattenhören ist leider ein Ärgernis und leider unvermeidbar. Aber man gewöhnt sich daran und die Reinigung der Nadel ist eigentlich eine einfache, schnelle Routine-Tätigkeit. 

 

Tipp:

Sehr viele Infos zur Nadelreinigung und den verschiedenen Reinigungsutensilien findet man in meinem Pflege-Lexikon (klick HIER

 

Folgende "Tools" kann man zur Nadelreinigung benutzen:

  • spezielle Bürste zur Trocken- oder Nassreinigung;
    mehr Infos gib es dazu HIER 
  • Flüssiger Nadelreiniger (DIY oder Produkt);
    mehr Infos gib es dazu HIER 
  • Gelpad; 
    mehr Infos gib es dazu HIER 
  • spezielle Reinigungsgerät(e)
    mehr Infos gib es dazu HIER
  • Luftspray aus der Dose (gibt es im Baumarkt)

Mein Rat: 

Ist der Klang dumpf und es fehlen insbesondere die Höhen, dann liegt das mit ziemlicher Sicherheit an einer verschmutzen Nadel. Beispielsweise kontrolliere ich nach dem Abspielen mehrerer Alben immer den Verschmutzungsgrad der Nadelspitze. Ein kurzer Check und ich weiß bescheid (eine klein Taschenlampe ist dabei sehr nützlich).

Um die Verschmutzung der Abtastnadel zumindest hinauszuzögern - ganz vermeiden lässt sich das eh nicht - dazu empfehle ich nur gereinigte (saubere) Platten abzuspielen. Neuzugänge, egal ob die Schallplatte nagelneu (!) oder gebraucht ist, bei mir ist zunächst immer eine Nassreinigung obligatorisch. 

 

Ferner empfehle ich einen Mitlaufbesen zu benutzen ((klick HIER), denn auch gereinigte Schallplatten ziehen nach einiger Zeit neue Staubpartikel (Oberflächenstaub) an, die dann vom Mitlaufbesen aufgefangen werden. 

 

Mein Tipp:

Das beste Reinigungsergebnis erzielt man mit einer Reinigungsflüssigkeit bzw. mit der Nass-Reinigung (klick HIER)! Das gilt für die Nadelreinigung (klick HIER) aber auch für die Schallplatte. 

 

Fotostrecke

Hier eine kleine Fotostrecke, die ich für speziell diesen Ratgeber erstellt habe. Die ersten beiden Fotos zeigen die Abtastnadel eines ORTOFON OM 30 SUPER Tonabnehmer. Das erste Foto zeigt eine verschmutzte Nadelspitze, dann das Foto der gereinigten Abtastnadel  mit einer kleinen, angefeuchteten Kohlefaser-Bürste und das dritte Foto zeigt den Staubklumpen auf der Nadelbürste.  

 

Wie wird eine Abtastnadel ausgewechselt?

Wie bereits oben schon erwähnt, geht der Nadeltausch nur bei den MM-Tonabnehmern. Hat man sich die passende  Ersatznadel besorgt, dann kann der Austausch in wenigen Schritten durchgeführt werden.

 

Mein Rat: 

Auf YouTube findet man etliche Videos zum Nadeltausch. Zwei davon habe ich unten verlinkt. Bei einigen Videos wird der Nadeltausch am Tonabnehmer gezeigt, der noch am Tonarm befestigt ist. Wenn man Einsteiger ist, dann rate ich davon ab, denn wenn man ungeübt ist, besteht leicht die Gefahr den Tonarm oder das Tonarmlager zu beschädigen! Besser ist es den Tonabnehmer zum Nadelwechsel abzubauen. Das geht normalerweise recht einfach und man ist auf der sicheren Seite.

 

Die generelle Vorgehensweise ist folgende:

  • Am abgeschalteten Plattenspieler das Tonabnehmer-System abbauen: Wer sich unsicher ist, wie das geht, dann bitte in der Betriebsanleitung nachschauen, dort steht es genau beschrieben.
  • Die Abtastnadel sitzt vorne am Tonabnehmer in einem kleinen Plastikhalterung, gelegentlich auch als Schlitten bezeichnet. Jetzt vorsichtig die Halterung durch leichte Bewegungen etwas lösen und dann vorsichtig vom Tonabnehmergehäuse abnehmen.  
  • Jetzt die Ersatznadel vorsichtig auf den Tonabnehmer aufstecken. Zum Schluss nochmals kurz leicht nachdrücken, damit er auch gut sitzt.
  • Dann den Tonabnehmer wieder am Tonarm befestigen. Noch einen optische Kontrolle, dann Hörprobe - fertig!

Zwei Beispiel-Videos zum Nadeltausch, erstellt vom HiFi-Shop "dienadel.de":   

Mein Tipp:

Der Nadeltausch ist auch eine gute Gelegenheit, das Auflagegewicht und die Antiskating-Einstellung zu überprüfen. Wenn man nicht weiß wie das geht, dann bitte in die Betriebsanleitung(en) zum Plattenspieler, Tonarm, Tonabnehmer nachschauen.

 

Wie ersetzt man einen Tonabnehmer?

Der Tausch eines Tonabnehmers kann verschiedene Gründe haben, z.B. es ist defekt, man möchte einen Upgrade machen Upgrade oder der Tonabnehmer ist veraltet.

 

Das Auswechseln eines Tonabnehmers ist keine "Raketenwissenschaft", aber man benötigt etwas handwerkliches Geschick und man sollte wissen, wie die Justage am Plattenspieler/Tonarm erfolgt. Zum Tausch einer Tonabnehmers benötigt man folgende Hilfsmittel:

Kleinen Schraubendreher, Spitzzange oder sehr kleinen Schraubenschlüssel, VTA/SRA-Schablone, Tonarmwaage, ggf. Betriebsanleitung vom Plattenspieler/Tonarm, um nachzuschauen, wie das Auflagegewicht und das Anti-Skating-System einzustellen ist.

Dazu empfehle ich folgende Videos:

- Austausch und Justage gezeigt von YouTuber "sound.in.grooves" (03/2024): www.youtube.com/watch?v=ueCGKCranfA

- Austausch und Justage von der Firma Goldring: www.youtube.com/watch?v=mH-v176cdtE

- Justage demonstriert von SG-Akustik/HiFi-Studio (10/2017): www.youtube.com/watch?v=6xArnkC2ECg&t=4s

- Justage gezeigt von YouTube-Kanal "High End Society" (04/2018): www.youtube.com/watch?v=77Se-kOyp3M

 

Tipp:

Warum und wie man einen Plattenspieler, Tonarm und Tonabnehmer justieren muss, all das erkläre ich genau in meinem

Schallplattenlexikon im Kap. 8.3 "Aufstellung und Justage", klick HIER (das ist übrigens eine sehr viel besuchte Seiten auf meiner Homepage).

 

Fotostrecke verschiedener Tonabnehmer-Modelle



5. Abspielen: trocken, nass, Mitlaufbesen, Plattenklemme, Matte

In diesem Kapitel wird das Abspielen der Schallplatte beleuchtet. Nun, ein Purist wird die Platte auf den Plattenteller auflegen, den Plattenspieler starten und die Platte anhören. Ein ambitionierter Plattenhörer hingeben, benutzt ggf. zusätzliche Maßnahmen, um den Klang etwas zu optimieren. 

 

Folgende Möglichkeiten bieten sich an (ich persönlich benutze nur einen Mitlaufbesen und eine Plattenklemme):

  • nass abspielen 
  • einen Mitlaufbesen einsetzen 
  • eine Plattenklemme zu verwenden
  • eine spezielle Plattentellerauflage zu verwenden 

A) Nass oder trocken abspielen?! 

Der Zweck des Nassabspielens ist das Reduzieren der Rauch- und Knister-Geräusche. Bereits in den 60er Jahren hat die Schweizer Firma Lenco ein System zum Nassabspielen auf dem Markt gebracht, das LencoClean. Es wurde eine Flüssigkeit in einem drehbar gelagerten Röhrchen gefüllt. Das Ganze ähnelte einem Tonarm und wurde über einen Auslass beim Abspielen kontinuierlich auf der Schallplattenoberfläche verteilt. Gut justiert hatte das Röhrchen in etwa die Drehgeschwindigkeit des Tonarms, sodass sich die Abtastnadel immer in einem Flüssigkeitsbad abtastete. Schmutzteilchen wurde gelöst und aus dem Abtastbereich weggeschwemmt. Tatsächlich ist es auch so, dass verschlissene Platten etwas besser klingen. LencoClean ist aber vom Markt verschwunden. Es gibt aber einen LencoClean-Klone von der Firma „analogis“, der noch verfügbar ist. 

Vintage: Flüssigkeitsspender LencoClean (Nadellager, Tank, Verbindungsrohr, Düsenkopf)
Vintage: Flüssigkeitsspender LencoClean (Nadellager, Tank, Verbindungsrohr, Düsenkopf)

 

Der große Nachteil des LencoClean-Flüssigkeit war leider, dass diese nicht rückstandfrei verdunstete. Es bildete sich ein sichtbarer Schleier auf der Rille und wenn man die Schallplatte danach trocken abspielte, dann rauschte und knisterte die Schallplatte gewaltig. Da half dann nur eine intensive Nassreinigung, um die Platte wieder hinzukriegen oder die Platte musste wieder nass abgespielt werden. 

 

Meine Empfehlung: im Normalfall lieber die Schallplatte trocken abspielen!

 

Mein Rat: 

Grundsätzlich rate ich vom Nassabspielen ab, denn dann hat man Rückstände in der Rille! Das abgespielte Platten haben meist danach einen leicht weißlichen Schimmer. Das Abspielen mit Flüssigkeit mache ich nur selten, z.B. bei einer Rarität und auch nur, wenn die Schallplatte in einem extrem schlechten Zustand ist (dieser Fall kommt aber extrem selten vor).

 

Sonderfall: Der zweite Grund ist, wenn ich mal eine Platte mit der Waschmaschine gewaschen habe und es sind weiterhin Störgeräusche hörbar, dann spiele ich die Platte nass ab, damit die Nadel ggf. noch festsitzende Schmutzpartikel "rauskratzt". 

 

Wenn, dann mache ich das Nassabspielen so: ich verteile eine DIY-Flüssigkeit (Bidest + minimal Netzmittel) mit einer Bürste auf der Rillenoberfläche und achte darauf, dass nicht zu viel Flüssigkeit verwendet wird. Ansonsten würde der Plattenspieler nass werden. Der Wulst im Einlauf begünstigt die Sache. Die Störgeräusche nehmen tatsächlich ab und das macht die Sache dann doch etwas angenehmer bei Hören. 

 

Mein Tipp: weitere Infos zum Thema "Nassabspielen" gibt es in meinem Pflegelexikon: klick HIER

 

B) Mitlaufbesen

Werksfoto CT Audonia: https://audiona.jimdo.com
Werksfoto CT Audonia: https://audiona.jimdo.com

Mitlaufbesen wurden in den 70iger Jahren populär, weil damals die nasse Plattenreinigung mit einer Plattenwaschmaschine noch die Ausnahme war. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, wird sich auch bei neu gereinigten Platten, nach kurzer Zeit, wieder etwas Hausstaub auf der Oberfläche ablagern.

 

Mit einem Mitlaufbesen wird der lose  Oberflächenstaub aufgenommen und die Nadel verschmutz nicht so schnell. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wieviel Staubpartikel so ein Mitlaufbesen aufsammelt, obwohl meine Platten  grundsätzlich gereinigt sind und die Haube wird eigentlich nur kurz zum Auflegen oder Wegnehmen der Platte geöffnet. 

 

Es gibt leider nur wenige Hersteller (z.B. Transrotor, Pro-Ject, CPI-Tech-Audiona), die aktuell noch Modelle im Produktportfolio haben. Alte Modelle (z.B. von Thorens, Canton) findet man immer wieder mal in den bekannten Anzeigeportalen oder bei Händlern von Vintage-HiFi. 

 

Mein Tipp: weitere Infos zum Thema "Mitlaufbesen" gibt es in meinem Pflegelexikon: klick HIER

 

C) Plattenklemme / Plattenpuck

     Auch als Plattenklemme, Plattenpuck, Plattenbeschwerer, Auflagegewicht bezeichnet

Der HiFi-Zubehör-Markt bietet Plattenklemmen, Plattenpucks an, die

beim Abspielen auf die Schallplatte geklemmt oder einfach nur aufgelegt werden. Durch das zusätzliche Gewicht wird die Schallplatte besser auf dem Plattenteller fixiert. Diese Stabilisierung soll unerwünschte Resonanzen unterdrücken und auch der Gleichlauf des Plattentellers soll dadurch verbessert werden. Diese Effekte sollen sich positiv auf das Klangbild auswirken 

 

Mein Rat: 

Bei der Auswahl einer Plattenklemme, sollte man auf ein geeignetes Gewicht achten, denn es bedeutet eine zusätzliche Belastung des Tellerlagers vom Plattenspieler.  

 

Mein Tipp: weitere Infos zum Thema "Plattenklemme" gibt es in meinem Pflegelexikon: klick HIER

D) Plattentellerauflage

      Auch als Unterlage, Plattentellerauflage, Auflage, Auflagenmatte, Slipmat Matte, Matte, Putzunterlage bezeichnet.

 

 

Mit einer Plattentellerauflage verfolgt man weniger das Ziele die Schallplatten-Oberfläche zu schützen, sondern vielmehr die Schallplatte beim Abtasten, durch besondere Materialien, zu bedämpfen, Vibrationen zu absorbieren und dadurch die Klangqualität zu verbessern - also der Einsatz einer Plattentellerauflage ist primär eine Maßnahme zur Klangoptimierung.  

 

 

Dämpfung (Absorption)

Wer audiophile Ambitionen hat, der kann besondere Auflagen verwenden, die noch besser die Schwingungen, die beim Abtasten der Schallplatte entstehen, zu  unterdrücken. Das Absorptionsvermögen der Auflage hängt natürlich von dem verwendeten Material ab (üblicherweise ist das Filz, Kork, Leder oder besondere Materialmixe (Quelle: MINT-Magazin Nr. 16, S. 24). 

 

Hinweis:

 

Wer Plattentellerauflagen verwendet, der sollte aber beachten, dass die Dicke der Auflage den Eintauchwinkel der Abtastnadel verändert. Wird das nicht berücksichtigt, dann kann das ggf. kontraproduktiv sein, wenn dies den Klang stärker negativ beeinflussen, als die Auflage eigentlich verbessern soll!  

 

Weitere Informationen zum Thema Auflage gibt es in meinem Pflegelexikon: klick HIER.


6. Phono-Vorverstärker (Entzerr-Vorverstärker/Phonostufe/Phono-Eingang)

      Auch als Entzerr-Vorverstärker, Phonostufe, Phono-Eingang, Pre-Amp bezeichnet.

<<< tbd >>> Quellen:


7. Stereoanlage/Musikanlage

<<< tbd >>>

Vorverstärker/ Endstufe / (AV-) Verstärker / Soundbar (Elektronik, Röhre)


8. Lautsprecher / Kopfhörer

<<< tbd >>>


(Ende)