Cover-Pflege 05: „Teil-Restauration einer Coverfront“

Vor ca. 2 Jahren hatte ich auf einer Plattenbörse das Album

„AMON DÜÜL – HIJACK“ (GER 1974) gekauft. Es wurde relativ günstig angeboten, weil die Coverfront etwas „verunstaltet“ war. Es hatte einen Preisschildabriss, eine verwischte Beschriftung mit Kugelschreiber und Abriebspuren. Die LP selbst war noch in einem relativ guten Zustand (EX-). 

 

Normalerweise versuche ich solche Gebrauchsspuren, z.B. mit farbigen Filzstiften etwas zu kaschieren. Aber in diesem Fall waren die Schäden doch so stark, dass ich mich zu einer neuen Reparatur-Methode entschieden habe: eine Restauration mit Hilfe einer Fotoreproduktion.

 

Wie geht das?

Ich habe bei einem Sammlerkollegen ein hochauflösendes Foto einer intakten Coverfront gemacht und damit einen Teilausschnitt (!) des Covers auf Fotopapier ausgedruckt (Foto s. Anlage). Dabei gab es zwei Probleme zu lösen: 1. Das Größenverhältnis des Fotoausdrucks musste genau an das Cover angepasst werden und 2. der Fotoausdruck musste in etwa dem Coverfarbton entsprechen. Das Problem mit der Größe war relativ einfach zu lösen, aber den Farbton in etwa hinzubekommen, das war schon etwas schwieriger, weil die gedruckten Farben am Ausdruck dann doch anders aussehen, im Gegensatz zur Anzeige am Bildschirm. Nach verschieden Testdrucken ist mir dann ein Farbdruck gelungen, der in etwa dem Coverfarbton entsprachen.

 

Der Trick

Ein Trick bei dieser Restaurationstechnik ist noch folgender: man sollte sich einen Teilbereich auswählen (der ja später überklebt wird) der einen kantigen Übergang hat oder einem kompletten Grafikelement entspricht. Dadurch erreicht man, dass ein unauffälliger Übergang zwischen dem Cover und dem aufgeklebten Foto entsteht! Daher habe ich in meiner Reproduktion den kompletten oberen Teil des abgebildeten „Raumschiffs“ ausgewählt.

Nachdem ich das Foto ausgedruckt hatte (das Größenverhältnis und der Farbton wurden angepasst), habe ich nun genau den oberen Teil des Raumschiffs ausgeschnitten (Fotos s. Anhang). Mit diesem Fotoschnipsel habe ich nun passgenau die Schadstellen überklebt.

 

Tipp:

Bei laminierten Cover-Oberflächen sollte man glänzendes Fotopapier benutzen. Ansonsten nimmt man mattes, hochwertiges Druckerpapier. 

 

Fazit:

Mit dieser, zugegeben, etwas aufwendigen Technik, kann man aber stark beschädigte Coverdrucke sehr gut restaurieren. Wenn es sorgfältig gemacht wird, dann fällt das fast nicht auf! Nur wenn man das Cover sehr flach von der Seite anschaut, sieht man den Übergang zur Reparaturstelle.

 


(Ende)

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