Cover-Pflege 03 - "Preisschildabriss"

Dieser Teil der „Cover-Pflege“ ist dem sogenannten „Preisschild-Abriss“ oder einfach nur dem „Abriss“ gewidmet.

 

Ab und zu findet man ein interessantes Album, das vielleicht sogar selten ist, z.B. auf einem Flohmarkt oder Plattenbörse und es hat einen relativ günstigen Preis, weil das Cover einen schnöden Cover-Abriss hat.  In solch einem Fall ist es i.d.R. bei mir so, es wird gekauft(!), denn es gibt Möglichkeiten einen Abriss zu beseitigen. O.K. – beseitigen ist vielleicht übertrieben, aber man kann Abrisse kaschieren. Der Purist wird sagen „Was kümmert mich der Abriss, Hauptsache ich hab‘ das Album bekommen“. Ich hingegen, hab‘ einen gewissen Perfektionismus und überlege, mit welcher Methode dieser Abriss „unsichtbar“ gemacht werden kann.

 

Folgende 5 Möglichkeiten habe ich in solchen Fällen bereits angewandt

  1. )   Abriss mit einem Preisschild überkleben
  2. )   Abriss mit Filzstiften bemalen (kaschieren)
  3. )   Abriss mit einer Foto-Reproduktion überdecken
  4. )   Abriss mit Sticker überkleben
  5. )   Abriss so lassen wie er ist

zu 1.) „Abriss mit einem Preisschild überkleben“

Diese Methode mag den einen oder anderen Leser überraschen, aber das ist mitunter die einfachste Methode. Mir persönlich gefällt ein Preisschild auf dem Cover besser, als wenn das Cover durch einen „wilden“ Abriss ruiniert ist. Beispielsweise stört mich ein Abriss besonders auf einem Cover, wenn der Abriss relativ weit innen auf dem Cover ist oder wenn der Bereich um den Abriss relativ dunkle Farben hat und so der helle Karton deutlich sichtbar ist.

Da ich im Laufe der Jahre schon sehr viele Preisschilder (erfolgreich) entfernt habe, so verfüge ich mittlerweile über ein Sortiment alter intakter Preisschilder (oftmals noch mit Preisen in DM). Wenn ich mich entschieden habe den Abriss zu überkleben, dann schaue ich in meine Box mit den gesammelten Preisschildern und suche mir ein passendes Preisschild (in Größe und Design) aus und klebe es einfach über den Abriss – fertig!

 

Hier meine "Ersatzteile-Box" mit abgelösten Preisschildern und Sticker: 

 

 

zu 2.) „Abriss mit Filzstiften bemalen (kaschieren)“

Als Alternative zur o.g. Methode, bietet sich die das Kaschieren mit Filzstiften. Ich besitze mittlerweile zwei Farbsätze (von STABILO und PELIKAN, zusammen ca. 60 verschiedene Farbstifte) mit denen ich kleinere Abrissflächen optisch dem Coveraufdruck anpasse. Dies erfordert auch schon mal etwas Geschick, denn ich male nicht nur eine einfarbige Farbfläche, sondern ich zeichne die Grafik nach.  

Das gelingt oftmals wirklich sehr gut, sodass der unwissende Betrachter es gar nicht bemerkt, dass da was nachgezeichnet wurde (die Restaurationsmethode „Kaschieren mit Filzstiften“ werde ich in einem separaten Blog nochmals gesondert beleuchten).

 

 

  

zu 3.) „Abriss mit einer Foto-Reproduktion überdecken“

Diese Methode habe ich bereits mehrfach bei aufwendigen Cover-Reparaturen praktiziert. Dazu habe ich mehrere Varianten entwickelt, die ich in einen späteren Blog an zwei oder drei Beispielen ausführlicher dokumentieren werde. Dieses Vorgehen hier ausführlich zu beschreiben, würde hier den Rahmen sprengen. Daher nur kurz:

Größere Abrisse (oder auch große Schäden der Cover Art (Druck)) restauriere ich mit einer Foto-Reproduktion. Je nach Cover-Oberfläche (mit oder ohne Laminat) mache ich so etwas mit einem Ausdruck auf glänzendem Fotopapier oder mit matten, hochwertigen Druckpapier.

Dazu besorge ich mir ein hochauflösendes Foto oder Scan von einem intakten Cover und drucke lediglich den Bereich des Abrisses im Größenverhältnis 1:1 aus. Dabei ist zu beachten, dass der Druck möglichst der Qualität und Färbung (Tönung) des Covers entspricht. Der Ausdruck wird dann mit einer Schere und Cutter dem Abriss angepasst und dann wird passgenau der Abriss überklebt. 

 

 

Zu 4.)  „Abriss mit (fremden) Sticker überkleben“

Eine einfache Methode einen Abriss zu überdecken, ist da Überkleben mit einem Sticker. Ich besitze (wie schon oben angedeutet) über eine Sammlung von unterschiedlichen Stickern, die ich bei anderen Alben entfernt habe oder wenn es sein muss, dann erstelle ich mit Hilfe von Scans oder Fotos aus dem Internet einen „Fake-Sticker“. Ich hab auch schon hin und wieder mal Label-Logo (z.B. Vertigo, Polydor, Harvest etc.) auf einen Abriss geklebt. Wenn es gut gemacht ist, dann könnte man glatt meinen, es wäre so original auf dem Cover.   

 

zu 5.) „Abriss so lassen wie er ist“

O.K. das ist natürlich auch eine Möglichkeit, sicherlich für den Puristen, wobei das für mich persönlich eigentlich keine Option ist. Es sei denn, es ist wirklich eine absolute Rarität, die ich in dem aktuellen Zustand erhalten möchte, so wie das Album-Cover gerade ist. 


(Ende)

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